Beethoven-Gymnasium
Lese am eigenen Weinberg für den guten Zweck

Beim Lesen der Trauben für den guten Tropfen sind Inga, Eda und Greta engagiert dabei. | Foto: we
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Bonn - Der Wein des „nördlichsten Weinbergs Deutschlands“ schmeckt dem
Vernehmen nach besonders süffig. Hauptzweck des jährlichen
Weinlesens der Schüler und Schülerinnen vom Beethoven-Gymnasium Bonn
ist allerdings nicht der Geschmack des unverkäuflichen Getränks. Sie
unterstützen vielmehr mit dem Versteigern des edlen Getränks ihre
Partnerschule in Peru. „Die Schule ist von Corona extrem betroffen.
Arbeitslosigkeit, Armut und soziale Härten sind die Folge. Da wollen
wir mit der Versteigerung des Kelterergebnisses unseren Teil dazu
beitragen, die drastischen Folgen abzumildern“, sagt Projektlehrerin
Frieda Schaaf.

Rund 6.500 Euro kommen jedes Jahr zusammen vom Versteigerungsergebnis
des dann fertig gekelterten und auf Flaschen gezogenen Weins. Riesling
und Spätburgunder sind seit 1983 im Stock. Das Beethovengymnasium ist
Betreuer des Areals aufgrund einer Vereinbarung aus dem Jahr 1983. Und
die Wein-Protagonisten nehmen ihr Aufgabe ernst: Sie pflegen übers
Jahr die Reben, um dann im Herbst zu lesen und die Trauben zum Keltern
zu geben. 220 Liter sind im Vorjahr dabei herausgekommen, gezogen auf
256 Flaschen. Das Mindestgebot je Flasche beträgt 15 Euro. Das
Getränk trägt übrigens die schöne offizielle Bezeichnung „Vinea
Domini Archigymnasii Bonnensis“.

„Ja, wir sind in der Schule sind eine große Familie, alle helfen
mit“, erzählt Uwe Bramstedt, seit 1 3/4 Jahren Schulleiter beim
Beethoven-Gymnasium. Er kennzeichnet kurz seine Schule mit aktuell 934
Schülern und Schülerinnen: „Wir sind keine Eliteschule, wie viele
aus der Vergangenheit behaupten. Wir sind im Gegenteil eine offene
Schule für jedermann, der wissbegierig ist, und wir legen Wert
darauf, dass unsere Schüler und Schülerinnen aus allen Schichten
kommen. Vielleicht hat der Burgcharakter der Schule früher den
Eindruck eines „closed shop“ vermittelt. Das stimmt aber nicht.
Wir haben Altphilologie genauso im Programm wie MINT, sind als
MINT-Schule ausgezeichnet worden.“

Fragen wir doch mal die Schüler: Inga , Eda und Greta sind beim
Weinlesen dabei. Sie sind in der Abi-Abschlussklasse, was heutzutage Q
2 heißt. Und, was wollen sie werden? „Studieren, ja klar.“
Welches Fach? „Medizin“, kommt es unisono von allen dreien. Also
von wegen Altgriechisch wie bei den Altphilologen. Naturwissenschaften
sind angesagt bei den jungen Damen.

- Harald Weller

Beim Lesen der Trauben für den guten Tropfen sind Inga, Eda und Greta engagiert dabei. | Foto: we
Da geht Weinliebhabern das Herz auf. | Foto: we
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