Melancholie und Sturmflut
Maritime Motive im Kurfürstlichen Gärtnerhaus
Bonn - (we). Noch bis Freitag, 23. Dezember sind sie zu sehen. Die
Motive, die Anja Kleemann-Jacks im Kurfürstlichen Gärtnerhaus im
Baumschulwäldchen ausstellt, haben alle eine Aussage: Sie zeigen, was
die Natur, hier Meer und Wellen, mit den von Menschen geschaffenen
Accessoires macht. Sie lässt sie zu Asche werden. „Diese
Vergänglichkeit ist es, die mich immer schon fasziniert", sagt die
Fotografin, die ihre Bilder oft malerisch verfremdet. Oder mit
extremen schwarz-weiß-Kontrasten versieht. Nur eins ist ihr wichtig:
„Kein einziges Bild ist retuschiert." Sie bildet also die
Wirklichkeit ab, zeigt die Schönheit, die Kunst, in Form der Natur.
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„Das Meer ist gefährlich, aber auch wunderschön". schwärmt sie.
Anja Kleemann-Jacks kommt aus Hamburg. Nach Bonn hat es sie aufgrund
des Berufs ihres Manns verschlagen: „Hier ist es eben der Rhein.
Aber ich muss regelmäßig am Wasser sein." Ihre Motive hat sie an der
Themse gefunden, als sie für ein paar Jahre in London lebte. Oder in
Bornmouth: „Da gibt es einen regelrechten Bootsfriedhof.
Fantastisch." Oder in Scarborough. Sie selbst ist auf Baltrum groß
geworden. Und hat sich ihre Kunst sowohl selbst beigebracht. Als auch
bei einer Mentorin 10 Jahre lang studiert.
Und heute zeigt sie die Melancholie in der Natur, die Gewissheit, dass
alles vergänglich ist. Zum Fotomotiv setzt sie sich in ihr
Bodenarrangement: Das ist Treibgut. „Damit arbeite ich viel. Hier
will ich auf die Umweltverschmutzung hinweisen. So, wie wir das Meer
verschmutzen, das ist ein absoluter Skandal."
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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