Kunst und Handwerk

Mehr als 100 spannende Arten des Kunsthandwerks begeisterten di ...

Bonn - (we) Es war einfach schön, nützlich, bisweilen skurril, lustig oder
originell. Immer aber war es handwerklich sauber, was die mehr als 100
Aussteller zeigten und verkauften. Willi Bregulla macht Hintersinniges
aus Holz. Da findet man die hölzernen Höllenhunde, Dieter Bohlen als
Maske, aussehend wie „Der Schrei“ von Edvard Munch, Frauenköpfe
mit einem Besen als Kopfschmuck und vieles mehr. Das ist zum Lachen
und zum Nachdenken. Eben hintersinnig. „Das macht Spaß“, meint
Willi Bregulla, der auf dem Markt seinen 75. feierte und früher
EDV-Anlagen verkaufte.

Die Hamburgerin Sylvia Geißler macht gute Laune aus Glasperlen.
„Gute-Laune-Schmuck nennt sie das. Und in der Tat: An keinem anderen
Stand haben wir so viel und laut gelacht. Was daran liegt, dass die
Designerin von all ihrem Schmuck die größte Herzlichkeit ausstrahlt.
Klaus M. Schillalis ist Steinmetz und stellt steinerne Frösche her.
„Der Froschkönig geht immer“, lacht er, der schon mal die
Godesburg saniert hat. Unikate aus Holz mit der Dekupiersäge macht
der Mann, dem „Holzstöckchen“ gehört. „Ich bin eigentlich
Geologe“, schmunzelt er. „Das hilft ungemein.“ Wobei, bleibt
sein Geheimnis. Seine hölzernen Unikate sind auf jeden Fall so
geschickt hergestellt, dass es von den Standbesuchern standing
ovations gibt. Woanders gibt es Marmoriertechniken auf natürlichen
Untergründen wie Leder zu sehen, Glücksbringer für den Garten oder
Nützliches für die Wohnung. Vieles ist einfach nur zum Betrachten
und Schönfinden. Kunsthandwerk eben. Auf einem Niveau und in einer
Vielfalt, dass es Spaß macht.

Der Handwerkermarkt hatte deshalb auch reichlich Besucher. Sehleute
vielfach, aber auch Käufer, die stolz mit ihrer Ausbeute von dannen
gingen. Und der Sinn von Kunsthandwerk? „Auch aus Steinen, die dir
in den Weg gelegt werden, kannst du etwas Schönes bauen“, wusste
schon Erich Kästner. Recht hat er, der Mann.