Meisterkurs
Meisterkurs des Beethoven-Hauses mit Sir András Schiff
Bonn - (red) Schon vor sieben Jahren hatte der ungarische Pianist Sir András
Schiff seine Meisterschüler und das kenntnisreiche Publikum im
Kammermusiksaal des Beethoven-Hauses als großartiger Musikvermittler
begeistert, und so war es auch beim diesjährigen Meisterkurs. Schiff
hatte diesmal sechs junge Kammermusik-Ensembles zu seinem Kurs
eingeladen, mit denen er Violinsonaten, Cellosonaten und Klaviertrios
von Beethoven erarbeitete. Er nutzte dazu auch die Manuskripte, die
sich in der Sammlung des Beethoven-Hauses befinden und in digitaler
Form im Digitalen Archiv des Beethoven-Hauses einsehbar sind. Er ließ
Abbildungen der Manuskripte jeweils auf eine Landwand projizieren und
bat seine Schüler immer wieder, einen Blick darauf zu richten. An
zahlreichen Beispielen erläuterte er, dass die Autographe bereits
zahlreiche Hinweise auf die Ausführung geben. Mit bildreicher Sprache
vermittelte Schiff seinen Schülern tiefe Einsichten in Beethovens
Musik und setzte sich immer wieder auch selbst an den Flügel, um
hörbar zu machen, wie manche Passagen zu spielen sind, damit eine
reife und schlüssige Interpretation entsteht. Nicht nur für die
Pianisten, sondern auch für die Streicher gab er hilfreiche
spieltechnische Tipps.
Viele Besucher, die die Gelegenheit genutzt hatten, dem Meister bei
der Arbeit mit seinen Schülern über die Schulter zu sehen,
äußerten sich begeistert. Nicht wenige kamen zu allen Terminen des
öffentlichen Unterrichts, der sich über jeweils vier Stunden
erstreckte. Fünf intensive Meisterkurs-Tage lagen am Pfingstsonntag
schließlich hinter seinen Meisterschülern, die nun im
Abschlusskonzert die Möglichkeit hatten, sich teilweise mit ganzen
Werken, teilweise auch nur jeweils mit einem Satz dem Publikum zu
präsentieren. Sir András Schiff selbst leitete durch das Programm.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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