Bonn vor 370 Jahren
Modell im Stadtarchiv zeigt den Aufbau Bonns im Jahr 1646
Bonn - (red). Im Stadtarchiv kann jetzt ein Stadtmodell aus dem Jahr
1646 bewundert werden. Der Architekt Klaus Grapow hat das Bonn-Modell
gefertigt und Stadtarchiv und Stadthistorischer Bibliothek geschenkt.
Er hat die präzise dreidimensionale Stadtansicht in etwa
100-stündiger Feinarbeit aus Polystyrol geschaffen. Dazu nutzte er
lediglich Messer, Kleber, Schere und Stift.
„Jedes Haus, jede Kirche, jeder Turm entstand in filigraner
Handarbeit, und zwar im häuslichen Esszimmer“, erläutert
Stadtarchiv-Leiter Dr. Norbert Schloßmacher.
„Bekanntlich sind Stadtmodelle in ganz besonderer Weise dazu
geeignet, Stadtentwicklung und Stadtgeschichte plausibel darzustellen.
Machen Sie sich ein Bild und schauen einmal im Stadtarchiv vorbei“,
rät der Stadtarchivar.
Klaus Grapow hat zahlreiche Modelle auf diese Art geschaffen. Sein
größtes und anspruchsvollstes Werk ist ein Modell Frankfurts,
ebenfalls nach einem Plan von Mathias Merian aus dem Jahr 1628, das
demnächst im Historischen Museum der Stadt Frankfurt ausgestellt
wird.
Das Bonner Modell hat eine Größe von 84 x 77 Zentimetern und ist
zehn Zentimeter hoch. Es steht in der Benutzerzone von Stadtarchiv und
Stadthistorischer Bibliothek, Berliner Platz 2, in einer Vitrine.
Infos zu den Öffnungszeiten gibt es auf www.bonn.de/@stadtarchiv.
Das anschauliche und detailreich gearbeitete Bonner Modell zeigt die
Stadtlandschaft in der Mitte des 17. Jahrhunderts vor der großen
Zerstörung von 1689. Die Stadt ist umgeben von der mittelalterlichen
Stadtmauer. Erst an wenigen Stellen lassen sich erste Ausbauten der
barocken Befestigung erkennen. An der Südseite am Rhein befindet sich
das Alte Zollhaus, im Norden der sogenannte Neue Turm. Die mächtigen
Torbogen, Köln- und Sterntor, sind weitere markante Punkte.
Auffällig sind die Vorgängerbauten von Rathaus und Residenz. Die
Nachfolgebauten sind im 18. Jahrhundert neu errichtet worden. Das
Modell zeigt eine frühneuzeitliche Stadt, die noch viele Freiflächen
aufweist, aber an vielen Stellen bereits das heutige Straßenbild
andeutet.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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