Stadtklima
Modernes Planungstool zeigt vorzeitig Veränderungen

Unterwegs im Dienste des Klimas (vlnr.): Helmut Wiesner, Antje Kruse, LANUV, Guido Halbig, Deutscher Wetterdienst, vor der Messstation im Hof der Ex-VHS. | Foto: Harald Weller
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Bonn - Bonn (we). Wenn etwa die Architekten die Südüberbauung am Bonner
Bahnhof planen, müssen sie wissen, wie sich der Hochbau auf das
Stadtklima auswirkt. Plane ich mehrere kleine Grünflächen oder soll
es besser eine größere sein? Versiegele ich den Boden oder lass' ich
das Regenwasser versickern? Solche Fragen kann Bonn jetzt locker
beantworten: Es gibt ein neues Planungstool. Das heißt "Inkas", ist
per Internet verfügbar. Und wird mit Zahlen und Daten für ganz
Nordrhein-Westfalen gefüttert. Sodass im Endausbau jede Gemeinde in
NRW planen kann, wie sie Neubauvorhaben verwirklichen kann. Und
dennoch die Auswirkungen auf das Klimas möglichst gering halten. Der
Deutsche Wetterdienst und das Landesamt für Natur, Umwelt und
Verbraucherschutz (LANUV) verwirklichten gemeinsam mit Bonn das
Projekt. Erste Ergebnisse liegen vor. 

"Die Referenzwerte helfen uns bei  Bauvorhaben", erklärt Bonns
Dezernent für Planung, Umwelt und Verkehr Helmut Wiesner. Joachim
Helbig, Abteilungsleiter in dessen Dezernat, ergänzt: "Bisher waren
wir auf grobe Schätzungen angewiesen. Jetzt haben wir exakte
Planungsdaten"." 65.000 Euro kostet das Projekt. Für die Stadt Bonn
sind die Daten kostenlos verfügbar. 4 Messstellen gab es bis Ende
Oktober in Bonn. Eine davon stand auf dem Innenhof der ehemaligen VHS
an der Wilhelmstraße. Die Bonner Ergebnisse werden als Referenzwerte
auf das ganze Land hoch gerechnet. Guido Halbig vom Deutschen
Wetterdienst: "Wir messen Temperatur, Niederschlagsmenge, die Effekte
von Verdichtungen und etliche andere Parameter. Vor allem auch die
gefühlte Klimaauswirkung auf den Menschen. Ziel ist es, eine
menschenwürdige Umgebung zu erreichen. Und das angesichts des
Klimawandels."    

 

- Harald Weller

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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