Nistkästen
Naturspektakel über den Dächern Bonns

Aufnahme aus dem Nistkasten am Schornstein der MVA. Der Live-Stream ist über folgenden Link aufrufbar: https://www.youtube.com/watch?v=bgVjqV2z9nE  | Foto: Screenshot: SWB
  • Aufnahme aus dem Nistkasten am Schornstein der MVA. Der Live-Stream ist über folgenden Link aufrufbar: https://www.youtube.com/watch?v=bgVjqV2z9nE
  • Foto: Screenshot: SWB

Bonn (red). Seit einiger Zeit nisten immer wieder Turm- und Wanderfalken an der MVA. Dafür stehen ihnen insgesamt drei Nistkästen zur Verfügung, ein größerer am Schornstein sowie zwei kleinere an der Dachkante des Anlagengebäudes. Nachdem bereits im vergangenen Mai ein Wanderfalkenpärchen erfolgreich Nachwuchs in einer dieser Brutstätten bekam, könnte nächsten Monat erneut welcher schlüpfen.

Ein paar der Mitarbeitenden aus den mechanischen und elektrischen Werkstätten der MVA haben es sich zur Aufgabe gemacht, den Greifvögeln einen artgerechten Rückzugsort zu bieten und den Nistkasten am Schornstein Ende vergangenen Jahres erheblich vergrößert. Um die Vögel nicht durch regelmäßige Inspektionen in der Paarungs- und Brutzeit zu stören und um dem Nachwuchs Ruhe zu gewähren, haben Andreas Dziki, Heinz Piel, Martin Mertens, José Fernandez Zolle und Mike Melder eine Kamera installiert, um zu kontrollieren, ob im Nistkasten alles in Ordnung ist.

Mittlerweile wurde der Kasten am Schornstein von Wanderfalken in Beschlag genommen, um den Nachwuchs auszubrüten und großzuziehen – ein glückliches Ereignis, welches nun auch über einen Live-Stream mitverfolgt werden kann. Seit Monatsbeginn wurde ein Ei nach dem anderen gelegt. Das vierte und vermutlich letzte kam in den frühen Morgenstunden des 9. März. Über die Webcam lässt sich beobachten, wie die werdende Falkenmutter „Henriette“ seitdem pausenlos das Nest hütet, um die Eier auszubrüten. Erwartet werden die Küken für Mitte April. Der NABU NRW wurde direkt über die positiven Neuigkeiten informiert. Neben den Wanderfalken haben sich dieses Jahr auch wieder Turmfalken in den anderen beiden Nistkästen einquartiert.

Wanderfalken zeichnen sich durch ihren scharfen Sehsinn und rasante Jagdmanöver aus. Aus enormen Entfernungen erspähen sie ihre Beute und attackieren diese dann im Sturzflug. Dabei können sie eine Geschwindigkeit von mehr als 320 km/h erreichen und gehören somit zu den schnellsten Tieren der Welt. Zum Vergleich: Turmfalken erreichen maximal ein Tempo von 50 bis 70 km/h.

Beide Greifvögelarten sind für das Ökosystem von großer Bedeutung. Daher ist es umso erfreulicher, dass sich die MVA als Zuhause für diese schönen Tiere etabliert hat. Mit ihren wilden Wiesenflächen, den Nistkästen und den Insektenhotels bietet die MVA zahlreichen Lebewesen kostbaren Lebensraum im urbanen Gebiet und engagiert sich so für Naturschutz und den Erhalt der Artenvielfalt.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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