Campus Beethoven
Netzwerk Ludwig van B. will Aufenthaltsqualität sinnvoll steigern
Bonn - (we). Auf dem Grundstück des künftigen Hotels und heutigen
Studentenwohnheims soll er entstehen. Der Beethoven-Campus in
unmittelbarer Nähe der Beethovenhalle würde „der Beethovenstadt
Bonn eine besondere Atmosphäre verleihen“. Stadtplanerisch
sinnvoll, marketingtechnisch wichtig weil Beethovenaffin, für die
Bonner Bürger als Identifikationsmerkmal mit und für Beethoven
interessant.
So jedenfalls stellt sich die Initiative um Solveig Palm, Vorstand bei
Ludwig van B. und seit Jahren Fördererin der klassischen Musik, die
Zukunft des Grundstücks an der Theaterstraße vor. In dem geplanten
Hotel könnte die Ausbildung internationaler Nachwuchskünstler unter
dem Rubrum Beethoven laufen. Und die Rheinpromenade, ohnehin momentan
reichlich vernachlässigt, könnte in neuem Glanz erblühen. Der
jetzige Zustand der Gegend rund um das Bunkergrundstück ist mit
trostlos noch sehr wohlwollend beschrieben.
Dem BDA (Bund deutscher Architekten), mit Ines Knye bei der
Interessengruppe „Beethoven-Campus“ vertreten, schwebt eine
städtebaulich interessante Lösung unter Einbeziehung des Rheins vor.
„Wir brauchen einen Ideenwettbewerb,“ sagt sie. Um mehr aus dem
repräsentativen Grundstück zu machen, als lediglich ein
kastenförmiges Mittelklassehotel darauf zu errichten. „Das kann
gemeinsam mit der Rheinpromenade eine richtige Flaniermeile werden.“
Der Ratsbeschluss von Ende März sieht bisher ein 3-Sterne-Hotel vor.
Da steht allerdings auch zu lesen, dass man bei den Planungen für das
Grundstück auch die Kultur berücksichtigen solle. Was das heißt,
wird im Ratsbeschluss nicht ausgeführt. In diese Bresche könnte die
Initiative mit ihrem Vorhaben springen. Eile ist wie immer geboten:
2020 steht so gut wie vor der Tür. Und auch für das Hotel ist dem
Vernehmen nach noch keine echte Planung in Sicht. Der DEHOGA
(Deutscher Hotel- und Gaststättenverband) Nordrhein, mit
Geschäftsführer Christoph Becker ebenfalls an Bord der
Campus-Befürworter, zeigt sich geradezu begeistert von der Idee. Weil
Bonn dann mit dem Campus ein Alleinstellungsmerkmal hätte. Und das,
obwohl die DEHOGA das geplante 3-Sterne-Hotel für obsolet hält.
Dies, weil Bonn „genügend Kapazität an Betten für
Übernachtungsgäste“ habe.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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