New in town: BasKIDball
Neues Sportprojekt am Tannenbusch-Gymnasium gestartet
Tannenbusch - (we). In der Sporthalle am Tannenbusch-Gymnasium ist ein neues
Sportprojekt gestartet. BasKIDball will in Jahresfrist Jugendlichen
die Freude an der Bewegung, an Sport und Spiel, vermitteln.
Filipe ist etwas atemlos. Er hat gerade ein Dribbling hinter sich. Den
Korb getroffen hat er zum Abschluss aber noch nicht. „Ich hab‘ ein
Plakat gesehen", erzählt er mit leuchtenden Augen. „Da hab‘ ich
‚nen Kumpel gefragt. Der ist mit. Und jetzt bin ich hier." Kumpel
Qualid versenkt den Basketball derweil mit stoischer Ruhe Mal um Mal
im Korb. Wie der das macht? Keine Ahnung: „Nein, ich hab‘ keine
Spielpraxis", lacht er. „Für ältere Leute so wie für mich - der
junge Mann ist 17! - ist das genau der richtige Sport", so Filipe.
25 junge Leute zwischen 12 und 18 bevölkern die Halle. Und spielen,
dunken, üben, rennen, dribbeln was das Zeug hält. Unter Anleitung
zweier erfahrender Profis. Kooperationspartner für das Projekt sind
die Telekom-Baskets. „Basketball ist ja mehr als ein reiner Sport",
sagt Pro Johannes Richter. Der 2,08-Meter-Mann ist selbstverständlich
dabei, wenn es darum geht, Begeisterung zu wecken. „Ich will Werte
vermitteln, beweisen, dass man in der Gemeinschaft eines Teams
erfolgreich sein kann. Das strahlt auch aus auf den späteren
Berufsweg." Johannes ist bald Arzt, schreibt gerade seine
Doktorarbeit.
„Die Kids lernen hier Struktur, Disziplin, Ordnung. Und wir zeigen,
dass Erfolg zu haben Spaß machen kann." Das sagt Manuel Moroni. Der
Zahnarzt hat eine Stiftung gegründet, die mit den Jugendlichen auch
pädagogisch arbeitet. „Das Potential zu heben, das ja da ist, das
wollen wir", sagt der Stiftungsgründer. Er will die jungen Leute
intrinsisch motivieren, das Wollen wecken. Das Wollen, sich zu
bewegen, aktiv das Leben anzugehen. „Ich bin bei meiner Arbeit mit
den Jugendlichen in Kontakt gekommen. Und da reifte die Idee, ihnen
ihren oft trostlosen Alltag zu verschönern. Ihnen zu zeigen, wie man
im Leben Erfolg haben kann."
Über die Dauer eines Jahres läuft das Projekt. Zweimal pro Woche,
montags und donnerstags, ist hier offenes Training. Neben Pro Johannes
Richter ist heute Josh Mayo dabei. Bewunderung, das ist es, was sie
hier bekommen. Die beiden haben es geschafft. Das wollen die Kids
auch. Ob als Pointer – Aufbauspieler – wie Josh oder als Forward
Center wie Johannes. Die beiden sind Vorbilder zum Anfassen.
Abgehobenes Verhalten kommt für sie nicht in Frage. Wohl kaum jemand
ist dabei, der in der Woche schon so viel gelacht hat wie an diesem
Abend. „Wir verfolgen ein pädagogisches Konzept", sagt Manuel
Moroni. Projektleiter für die Basketballaktivitäten ist Ramy Azrak.
Tannenbuschs Gymnasialdirektor Eike Schultz findet das Projekt toll:
„Es festigt unsere Stellung als Sportschule und belegt unser
soziales Engagement."
Währenddessen gibt es wohl keinen mehr, der sich nicht im Korbwurf
übt. Das ist ja auch da Größte im Basketball: Den Korb zu treffen.
Leider hängt der ziemlich hoch. Und das bringt viele echt zum
Schwitzen. Mal ernsthaft, was kann Basketball bei den Youngstern
erreichen?
„Der Sport verbindet Menschen", meldet sich nochmal Johannes
Richter. „Das Miteinander, die Ideenfindung. Geschlechter zählen
nicht. Es zählt auch nicht, wo du herkommst. Der Sport hat eine
eigene Sprache. und die lernen die jungen Leute kennen."
„Es ist einfach geil hier", schallt es durch den Raum. Wenn man nur
mehr Puste zum Rufen hätte, die Luftnot nicht wäre. Ob die 25 Kids
mal eine Mannschaft bilden, um dem Übervater des deutschen
Basketballs Dirk Nowitzki nachzueifern? Der hat die Schirmherrschaft
über das Projekt, das bundesweit an 18 Standorten läuft.
Man kann nicht in die Zukunft schauen. Aber wenn man in die
begeisterten Gesichter schaut, weiß man schon: In den meisten von
ihnen lebt ein Traum: Auftritt Cheerleaders. „Es laufen ein: Die
Cracks der Tannenbusch-Tigers."
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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