Mehr Platz für Menschen statt für Autos
Parking Day auf dem Stiftsplatz

Das DJ-Kollektiv „Bonn Better Know“ versorgt den Platz mit Musik. | Foto: jc
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Bonn - Angesichts des internationalen „Parking Days“ am vergangenen
Freitag haben Greenpeace und BUNDjugend Bonn gemeinsam auf dem
Stiftsplatz die kreative Umgestaltung der Parkfläche organisiert.

„Uns geht es darum, den Raum aktiv zu nutzen und ihm dadurch eine
andere Bedeutung zu geben“, erklärte Luisa Hieckel von Greenpeace
Bonn.

Schon letztes Jahr hat Greenpeace am Parking Day eine ähnliche Aktion
gestartet, diese ist allerdings durch verschiedene Umstände erschwert
gewesen. „Wir haben gemerkt, dass die Organisation für uns alleine
etwas zu viel ist und uns deshalb entschlossen, dass wir für dieses
Jahr noch jemanden ins Boot holen“, so Hieckel. BUNDjugend ist schon
2020 auf die Aktion aufmerksam geworden und hat sich bereits in der
Vergangenheit an Aktionen rund um den Parking Day beteiligt, daher
wurde eine Zusammenarbeit von beiden Seiten schnell in Betracht
gezogen.

„Der Stiftsplatz hat deshalb so gut zu unserer Aktion gepasst, weil
er nicht immer ein Parkplatz gewesen ist“, erzählte Aaron Goldbach
von BUNDjugend. Und das soll er auch nicht bleiben, denn er ist Teil
des fast 10 Jahre alten Masterplans „Innere Stadt Bonn“, der
Pläne für die Bonner Innenstadt bereithält. Allerdings nicht, das
bemängelt BUNDjugend, zu ökologischen Zwecken oder um den Anwohnern
mehr sozialen Raum zu bieten. „Es geht darum, den Wert von Wohnraum
zu steigern und die Stadt für Tourismus attraktiver zu machen. Und
ich finde nicht, dass es für eine Regierung 2020/21 noch zeitgemäß
ist, solche Dinge zu ihrer Priorität zu machen“, sagte Goldbach. Er
fordert gemeinsam mit BUNDjugend eine Anpassung des Masterplans an die
heutigen Bedürfnisse.

Um die gemietete Parkfläche zu nutzen, wurde von beiden
Organisationen dazu aufgerufen, sich kostenlos mit einem eigenen Stand
anzumelden. „Ende Gelände“, „German Zero“, „Fridays For
Future“, „Parents For Future“, „Foodsharing“, der
„Allgemeine Deutsche Fahrradclub“ und die private Gruppe „viele
Freund*innen“ haben mitgemacht und ihre Stände auf der freien
Parkfläche aufgestellt. Außerdem gab es ein Mischpult mit Boxen, das
von dem DJ-Kollektiv „Bonn Better Know“ bedient wurde.
„Fem.sound“ stand für die Soundtechnik der Bühne zur Verfügung.

Die Aktion ist den teilnehmenden Gruppierungen auch besonders wichtig,
um kurz vor der Bundestagswahl noch einmal präsent zu sein und auf
die Verkehrswende aufmerksam zu machen. Diese soll den öffentlichen
Nahverkehr und Fahrradverkehr massiv stärken und fossile
Großprojekte stoppen. In Bonn sind nämlich zwei große
Autobahnprojekte in der Pipeline.

Luisa Hieckel betonte allerdings, dass es bei der Aktion vor allem
auch um eines ginge: Aus dem Parkplatz einen sozialen Raum zu schaffen
und den Bürgerinnen und Bürgern Bonns einen Ort für Gemeinschaft,
Zusammensein und Zusammenhalt zu bieten. „Allein dass so viele
Organisationen sich angemeldet und heute mitgemacht haben, macht mich
schon glücklich und zeigt mir, dass wir alle gemeinsam an einem
Strang ziehen.“

Wer sich dazu informieren möchte, kann das unter
www.greenpeace-bonn.de
und
www.bundjugend-nrw.de/mitmachen/ortsgruppen/bonn/.

- Julia Cürten

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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