Der Einkauf kommt per Lastenrad

Pilotprojekt startet in der Innenstadt

Bonn - Per Lastenfahrrad können die Kunden des Bonner Einzelhandels ab
sofort ihre Waren nach Hause liefern lassen. Peter Feld von Fahrrad
Feld XXL brachte persönlich das erste von geplant mehreren Rädern
zum Vorführtermin vor das Alte Rathaus. „Das Rad ist von einer
Amsterdamer Firma, einer von insgesamt 11 Firmen, die solche Räder
bauen.“ Feld hat das eBike bedarfsgerecht umgebaut und auf den
Lieferservice vorbereitet. Bedient wird es vom Studentenservice.

Die Idee stammt vom Einzelhandelsverband Bonn/Rhein Sieg/Euskirchen
(EHV), dessen Vorsitzer Jannis Vassilou erklärt, worum es geht:
„Wir sind darauf angewiesen, dass Verbraucher und Händler über die
Umweltbelastung nicht nur reden, sondern durch den Gebrauch des
Lieferservices auch selbst einen Beitrag zum Umweltschutz leisten.“

Auch OB Katja Dörner freut sich über das Lastenrad: „Der
Einzelhandel zeigt mit diesem Angebot, dass sich der Servicegedanke
mit umweltfreundlichem Transport verbinden lässt. Der Service freut
mich besonders, weil die Stadt momentan ein Konzept zur Förderung von
Lastenfahrrädern erarbeitet.“

Der Service funktioniert so: Der Einzelhändler bietet seinem Kunden
die Lieferung zu einem Fixtermin per Rad an, in der Innenstadt ist das
in der Regel am selben Tag. Das kostet in der Anfangsphase 3,90 Euro
pro Lieferung.

Wird der Service angenommen, soll er ausgebaut werden. Dann will der
EHV weitere Räder selbst finanzieren. Laut Fahrradhändler Peter Feld
kostet ein solches Rad etwa 6.000 Euro. Einfachere Lastenräder gibt
es ab rund 3.000 Euro.

Am Rande der Radpräsentation erzählte Juwelier Vassilou, dass er zum
31.03.2021 sein Geschäft in Bonns Fußgängerzone schließen wird:
„Ich finde leider keinen Nachfolger, bin über 70 und mache nach 52
Jahren Schluss mit der selbständigen Arbeit. Dem EHV bleibe ich als
Vorsitzer weiterhin verbunden.“

- Harald Weller