MITeinander
Plakataktion am Bauzaun des Münsters
Bonn - (jc) Am bundesweiten Aktionstag der Wohnungslosen haben der
Caritasverband für die Stadt Bonn e.V., das Haus Maria Königin und
der Verein für Gefährdetenhilfe am Bauzaun des Bonner Münsters
Plakate unter dem Titel „MITeinander in Zeiten von Corona“
angebracht.
Der Zweck der Plakate ist es, sich bei den Bonner Bürgern zu
bedanken, die in der Ausnahmesituation von Corona auf vielfältige
Weise geholfen und großzügig gespendet haben. Besonderer Dank gilt
auch der Stadt Bonn, die Tag und Nacht erreichbar und für die
Schwierigkeiten der Wohnungslosen sensibilisiert war.
„Die Zusammenarbeit und die solidarische Verantwortungsgemeinschaft,
die sich in den letzten Monaten gezeigt hat, sollte weiter gefördert
werden und erhalten bleiben. Es gab unzählige spontane Aktionen des
Mitgefühls, die auch unsere Mitarbeiter ermutigt haben,
weiterzumachen und die Krise durchzustehen“, erklärte Gerhard
Roden, Bereichsleiter der Wohnungslosenhilfe der Caritas. Dadurch,
dass es plötzlich eines der wichtigsten Ziele geworden sei,
Infektionsketten und so auch Drängeleien zu vermeiden, habe man den
Wohnungslosen das Gefühl geben wollen, dass genug für jeden da sei.
Und das sei nur durch die kräftige Unterstützung vieler Bürger und
Organisationen möglich gewesen.
Doch die Träger der Aktion wollen ebenso auf die Notlage der
wohnungslosen Menschen aufmerksam machen. „Es muss grundlegend etwas
verändert werden. Bonn ist eine reiche Stadt, die unzählige
Möglichkeiten der Entfaltung bieten. Gleichzeitig leben viele
Menschen in äußerster Armut. Die Tage werden langsam wieder kälter
und Corona ist immer noch allgegenwärtig“, so Jean Pierre
Schneider, Leiter des Caritasverbandes Bonn.
Nelly Grunwald vom Verein für Gefährdetenhilfe befürchtet den
schleichenden Prozess einer immer prekäreren Wohnsituation.
„Sozialer Wohnungsbau muss ein großes Thema in Bonn werden, der
Mangel an Wohnraum nimmt in Bonn stetig zu. Das macht es auch für
Menschen, die einmal in Wohnungsnot geraten sind, schwierig, da wieder
herauszukommen.“
Obwohl die Lage die in Wohnungsnot geratenen Menschen besonders
trifft, ist auch bei ihnen das Verständnis für Gesundheit groß.
Nicht nur untereinander, sondern auch gegenüber den Mitarbeitern der
verschiedenen Einrichtungen werden Corona-Maßnahmen freiwillig
umgesetzt und eingehalten. Andere wiederum ziehen sich völlig zurück
und erstarren in Angst. Elisabeth Bergmann vom Haus Maria Königin hat
bei den Frauen, die sie betreut, Erfahrungen dieser Art gemacht.
„Schlimm ist es auch für die Kinder, die durch die Krise
traumatisiert sind. Homeschooling hat die alleinerziehenden Mütter
besonders überfordert und unsere Mitarbeiter mussten mit Notebooks zu
den Frauen nach Hause fahren und aushelfen.“
Deshalb ist den Trägern wichtig, die neu gewonnene Hilfsbereitschaft,
die Flut an Zuwendung und Nettigkeiten der Bürger aufrecht zu
erhalten, um auch langfristig größere Ziele erreichen zu können.
Das „Danke!“, das in großen Buchstaben an die Passanten des
Münsterplatzes gerichtet ist, soll zunächst jedoch positiv auf die
Monate zurückblicken, die bereits bewältigt wurden.
Die Idee, die Plakation gut sichtbar am Bauzaun des Bonner Münsters
anzubringen, wurde von den den Trägern des Münsters sehr positiv
aufgefasst und innerhalb weniger Wochen konnte das Projekt umgesetzt
werden.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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