Urban Soul
Restkosten sorgen für Kummer bei der Stadt
Bonn - (we) Residualkosten sind Restkosten. Die kommen zum Beispiel dann auf,
wenn während einer laufenden Baumaßnahme festgestellt wird, dass die
reinen Bauarbeiten teurer werden als ursprünglich gedacht und vorher
kalkuliert. So geschehen bei Bonns neuer Seele, der Baustelle von
Urban Soul.
Schon bei einer Besichtigung der Baustelle vor exakt zwei Jahren sagte
Developer-Projektleiter Bastian Julius, dass man mit den erheblichen
Bauhemmnissen nicht gerechnet habe. Es seien massive Uralt-Spuntwände
aus Kriegszeiten nicht in der Bauzeichnung aufgeführt gewesen.
Stahlbeton-Zwischendecken könne man zudem nicht einfach wie
ursprünglich gedacht mit einem Abbruchhammer wegreißen. Man müsse
dazu vielmehr eine Hochdruckwassertechnik verwenden. Und dies ist
natürlich teurer.
All diese Kosten will der Bauherr naturgemäß nicht zahlen. Muss er
auch nicht. Diese sogenannten Residualkosten sind zwar Bestandteil des
Vertrags über den Grundstückkauf des Bauherrn mit der Stadt. Allein,
es gibt unterschiedliche Auffassungen über die Höhe dieser Kosten
und den Zahlungspflichtigen. Diejenigen, die der Stadtverwaltung und
somit dem OB die Schuld für aus ihrer Sicht überhöhte von der Stadt
zu tragende und damit dem Bauherrn zu erstattende Summen anlasten,
sagen, das alles hätte man vorher wissen müssen. Der von der Stadt
seinerzeit gefeierte Vertrag sei in den infrage stehenden Teilen
stümperhaft formuliert und laienhaft geprüft worden.
Die Stadt hingegen hat sich mit dem Investor mittlerweile auf Zahlung
einer Restsumme verständigt. Dadurch verringert sich freilich der
erhoffte städtische Reibach für Bonn aus dem Grundstücksverkauf von
damals erhofften 23,5 auf nunmehr tatsächliche 9,2 Millionen Euro.
Manche beklagen nun, dass die Bauprofis des Investors die Stadt über
den Tisch gezogen haben.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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