Beatmusiker spenden Konzerterlöse
Rock around the clock
Auerberg - Sie spenden das Geld, das sie bei einem Beatfestival in Bonns Harmonie
eingenommen haben. Nutznießer der 4.000 Euro, die sieben Beatbands
mit der Musik der 60er Jahre erspielt haben, ist das Jugendwohnen St.
Hermann-Josef in der Kölnstraße. Das Geld wurde umgehend in
Musikinstrumente und eine kleine Lichtanlage investiert. Jetzt kann es
also losgehen mit der Live-Musik im Keller des Hermann-Josef Hauses.
„Mit der Möglichkeit, Musik zu machen, wollen wir erreichen, dass
unsere Jugendlichen ihre Aggressionen abbauen und eine weitere
Gelegenheit zu einer sinnvollen Beschäftigung haben“, freut sich
Heimstatt-Geschäftsführer Harry Wolff.
Fünf Einrichtungen für Jugendliche unterhält der Heimstatt e.V. in
Bonn, darunter auch St. Cassius in der Innenstadt. Karin Stübe, die
Leiterin des Jugendwohnen St. Hermann-Josef, bietet 40 Jugendlichen in
drei Gruppen Wohnraum, die „aus unterschiedlichen Gründen nicht zu
Hause wohnen, dazu auch Raum für sozial benachteiligte Kinder, die
aber nachts zu Hause schlafen.“ Ziel sei es, die Jugendlichen dazu
zu bringen, auf eigenen Beinen zu stehen, also auch eine eigene
Wohnung zu beziehen. Das aber sei in Bonn aufgrund der mehr als
angespannten Wohnungssituation nicht ohne Weiteres möglich.
Das 3. Beatfestival, das das Geld einbrachte, ist initiiert von Bea
Tradt und Jörg Schlienkamp. Die sieben Bands, die sie organisiert
haben, spielten überwiegend in Originalbesetzung der 60er Jahre. Da
gab es ein großes Hallo bei den Fans, als Band-Namen wie „Blow up
Reunion“ oder „Electric Sandwich“ zeigten, was sie immer noch
drauf haben. Fabian Wolf von Electric Sandwich hat das Geld des Abends
investiert. „Ein E-Bass, ein Keyboard, ein Schlagzeug, eine kleine
Lichtanlage, eine kleine Traverse zum Bühnenaufbau“, freut er sich.
All das steht nun für die jungen Leute bereit. Die probierten auch
gleich aus, wie die Instrumente funktionieren. Die Einweihung ist
schon mal gut gelungen.
Warum ausgerechnet da Haus St. Hermann-Josef die Zuwendung bekam?
„Wir sind schon früher immer gern in die Offene Tür bei St.
Cassius gegangen“, schwärmt Bea. „Das ist also eine alte
Verbundenheit zur Heimstatt.“ Where have all the good times gone“,
kann man da nur mit eine alten Hitzeile der Kinks etwas wehmütig
sagen. Na ja, die neuen Zeiten müssen ja nicht zwangsläufig
schlechter werden. Zumindest musikalisch nicht, wie die Jugendlichen
im Jugendwohnen St. Hermann-Josef ab sofort beweisen.
- Harald Weller
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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