Fair geht vor
Rundum Fair will Kunden von Nachhaltigkeit überzeugen

Ein roter Teppich für faire Mode wurde auf dem Münsterplatz ausgerollt und viele Besucher kamen um sich zu informieren. | Foto: we
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  • Ein roter Teppich für faire Mode wurde auf dem Münsterplatz ausgerollt und viele Besucher kamen um sich zu informieren.
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Bonn - (we) Der, der am häufigsten genannt wurde, war gar nicht da: Die
Firma „Primark“ wurde von nahezu allen Ausstellern der
Open-Air-Messe „Rundum Fair“ auf dem Münsterplatz immer wieder
als Negativ-Beispiel genannt. Als Beispiel dafür, wie man‘s nicht
machen dürfe.

Wie man es aber richtig macht, das zeigten die Austeller im breiten
Spektrum: Von Genussmitteln über Lebensmittel, Klamotten und
philosophischem Background, alles war vorhanden auf dem Platz vor dem
Münster.

„Wir wollen den Leuten zeigen, dass fair gehandelte Lebensmittel zu
Unrecht in dem Ruf steht, weniger schmackhaft und zudem teurer zu sein
als Massenware“, erzählt Britta Amonn von der das Event
mitveranstaltenden Stadt Bonn. Sie arbeitet für die lokale Agenda.
Und freut sich, dass die Bonner und Bonnerinnen so eifrig zulangen bei
dem Frühstück mit fair gehandelten Produkten. „Und das schmeckt
prima“, sagen die beiden Damen, die sich gerade den fair gehandelten
Kaffee schmecken lassen.

„Den gibt es mittlerweile sogar beim Aldi“, so Britta Ammon. Die
zwei Damen waren allerdings nicht nur wegen des kostenlosen leckeren
Frühstücks gekommen. „Wir wollen die Modenschau sehen“, freuen
sie sich auf ein Highlight der Veranstaltung. Und da kommen sie, die
Mode-Mannequins, zuerst die Models von kisstheinuit. So wie dort gibt
es überall in Bonn faire Mode. Wo, das kann man einem Büchlein
entnehmen, das Femnet aufgelegt hat. Es enthält eine Liste aller
Geschäfte, in denen man Nchhaltigkeit kaufen kann.

Joachim Schick vom ökumenischen Eine-Welt-Laden Heiderhof wirbt für
die Produkte, die sich in seinem Laden auch auf Kunsthandwerk
erstrecken. „Die kann ich überall kaufen, alle mit Zertifikat.“
Ja, die Zertifikate. Jeder behauptet, das naturfreundlichste und
fairste Produkt zu haben. Da fällt es dem Normalo schwer, sich zu
orientieren. Dennoch: Hier sind alle davon überzeugt, das Richtige zu
tun.

„Wir setzen uns für die Rechte von Frauen in den Textilfabriken
ein, etwa in Bangladesch“, sagt Johanna Hergt von FEMNET. Einige
Meter weiter steht Jan Erik Meyer und macht auf die guten Taten des
„Zentrallagers Sachspenden Bonn“ aufmerksam. Das ist ein Depot
für Klamotten und Schuhe, Dinge der Grundversorgung, die dann an
Bedarfsstellen veteilt werden. Sitz der Organisation ist nicht mehr
wie früher die Dorotheenstraße, sondern jetzt eine Endenicher
Adresse. Aber nicht für den Endverbraucher, sondern für
Zwischenverteiler.

„Die haben häufig keinen Platz zum Lagern, wir schon.“ Im ersten
halben Jahr des Endenicher Daseins haben sie 26.000 Warenstücke
ausgegeben. Kostenlos, versteht sich. Die Ehrenamtsorganisation
verzeichnet 2.500 Warenausgänge im Monat.

Insgesamt also keine Chance für Primark. Fair geht vor, lautet die
Devise. „Sie haben recht, wenn Sie sagen, ich kaufe da, wo es am
billigsten ist“, sagt Joachim Schick. „Aber haben Sie auch an ihre
Kinder gedacht? Was für eine Welt hinterlassen wir denen?“

Ein roter Teppich für faire Mode wurde auf dem Münsterplatz ausgerollt und viele Besucher kamen um sich zu informieren. | Foto: we
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