Kirchturmsanierung
Sanierung kann beginnen

Die im Kirchturm lebenden Großohrfledermäuse werden mit Hilfe einer Belichtung zur Umsiedlung in den Dachstuhl des Kirchenlanghauses genötigt  | Foto: Karl-Heinz Kron
  • Die im Kirchturm lebenden Großohrfledermäuse werden mit Hilfe einer Belichtung zur Umsiedlung in den Dachstuhl des Kirchenlanghauses genötigt
  • Foto: Karl-Heinz Kron

Bonn-Poppelsdorf (red). Nachdem alle notwendigen Genehmigungen erteilt sind und die entsprechenden Aufträge vergeben wurden, kann in Kürze mit der Sanierung der Turmhaube der Pfarrkirche St. Sebastian in Poppelsdorf begonnen werden. Der Start der Renovierungsarbeiten wird vom leitenden Pfarrer Bernd Kemmerling, dem Kirchenvorstand St. Sebastian, als Bauherren, aber auch von der ganzen Gemeinde mit großer Erleichterung aufgenommen.

Von der Feststellung der Schäden an der Schiefereindeckung des Turmes 2021 bis zum jetzigen Baubeginn ist viel Zeit vergangen. Während dieses Zeitraumes war die Nutzung des Kirchengrundstückes für die Gemeinde stark eingeschränkt. So wurde u.a. im Eingangsbereich der Kirche aus Sicherheitsgründen ein großes Schutzgerüst aufgestellt, andere Bereiche des Grundstücks waren komplett gesperrt und durften nicht betreten werden. Bis zur endgültigen Genehmigung der Sanierungsarbeiten am Turm musste der Kirchenvorstand die notwendigen Freigabestufen nach kirchlichem Baurecht beim Erzbistum in Köln beantragen. Die Genehmigung wurde dann im Februar dieses Jahres erteilt. Weiterhin wichtig für die Freigabe der Baumaßnahme waren der Abschluss eines Architektenvertrages sowie auch die Beachtung besonderer denkmalrechtlicher Bestimmungen.

Bereits bei der ersten Schadenskontrolle 2021 musste aus Sicherheitsgründern die marode Turmbekrönung (Hahn und Kreuz) durch eine Spezialfirma demontiert werden. Die gesamte Bekrönung wurde dann bei einer Metallbaufirma eingelagert und soll bis zum Abschluss der Turmrenovierung sorgfältig, nach denkmalrechtlichen Vorgaben, restauriert werden. So wurde auch dem Antrag auf Fördermittel aus dem Denkmalförderprogramm des Landes NRW dankenswerterweise stattgegeben. Bei einem Kostenrahmen von ca. 1,2 Millionen Euro für die Gesamtmaßnahme, ein willkommener Zuschuss.

Mit der Einrüstung des Turmes, welche 6 bis 8 Wochen dauern wird, beginnt nun die erste Phase der Turmhaubensanierung. Geplant und begleitet wird die gesamte Baumaßnahme durch das Bonner Architekturbüro Saul, welches eine langjährige Erfahrung mit der Renovierung von kirchlichen Gebäuden (z.B. Abtei Brauweiler, Bonner Münster, St. Marien) nachweisen kann. Von Seiten der Pfarrgemeinde St. Sebastian liegt die Verantwortlichkeit für die Baumaßnahme bei einem, vom Kirchenvorstand gebildeten Bauausschuss, der während des Zeitraums der Sanierung im engen Kontakt mit dem Architekten, der Rendantur und der Bauabteilung des Bistums steht.

Jetzt gibt es für diesen Ausschuss viel zu tun. Dazu zählen z.B. eine vorgeschriebene ökologische Begleitung der Sanierungsmaßnahme. Dabei wird der Kirchturm in der Nacht durch helle Strahler beleuchtet, um die dort lebenden Großohrfledermäuse zu einer Umsiedlung vom Turm in den Dachstuhl des Kirchenlanghauses zu bewegen. Das ist aus der Sicht des Artenschutzes unbedingt notwendig.

Wenn das Gerüst voraussichtlich Ende Mai steht, erfolgt zunächst eine Säuberung des Turminneren, d.h. Absaugen von Grobstäuben, Beseitigung von etwaigen Schadstoffen usw., um die künftige Arbeitsstätte der Handwerker frei von Schadstoffbelastung zu machen. Parallel dazu wird die brüchige Schiefereindeckung entfernt. Ist dies geschehen kann mit der neuen Dacheindeckung begonnen werden. Die gesamte Baumaßnahme wird voraussichtlich im März 2025 abgeschlossen sein.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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