Frühlingsfest
Schiff-Modellbaufreunde in der Südsee
Bonn (we). Die Rheinaue troff vor Regenwasser, als die
Schiff-Modellbaufreunde Bonn ihre Meisterwerke auf dem Regattasee zu
Wasser lassen wollten. Es blieb bei der Absicht, auch weil die
Algenmähbemühungen und die Wasserpestbekämpfung der Stadtverwaltung
nicht erfolgreich gewesen waren. „Bei dem Algenteppich brennt der
Motor durch, die Schraube geht fest“, waren sich die Freunde der
Modellschiffe sicher. Also blieb, in trauter Runde der 15 Mitglieder
des Clubs fachzusimpeln und das Frühlingsfest zu feiern.
Warum man Modellboote baut? „Na, wir wollen alle möglichst nah ans
Original kommen“, erklärt Clubchef Bernhard Olbrich. „Und dann
wollen wir die Nautik nachempfinden.“
„Ich bin mit dem Rennboot hier kürzlich 141 Km/h gefahren“, sagt
der Clubberer mit seinem 800 Euro teuren knallroten Renn-Boliden.
„Der hat nur eine Schraube, wenn er zwei hätte, wäre er nicht
schneller, nur stabiler im Geradeauslauf.“ „Wir feiern hier auf
dem südlichen See, deshalb nennt man uns die Frauen und Männer von
der Südsee“ lacht Bernhard Olbrich. Er hat einen Sumpfgleiter
gebaut, ein Boot ohne Tiefgang. „So was fährt in den Everglades.
Der Gleiter kommt auf 35 Km/h.“ Die Motoren der Modellboote laufen
heute „brushless“, also ohne Bürsten. Die Akkus halten, weil mit
Lithium, viel länger als früher. Obwohl, „der Weltrekord für ein
Power-Modellboot liegt bei mehr als 300 Kilometern pro Stunde, da
hält der Akku nur für die Dauer der Teststrecke, also für wenige
Sekunden.“ Die Fernsteuerung der Boote funktioniert heutzutage voll
digital.
Und so nahm es seinen Lauf, das Frühlingsfest der
Schiff-Modellbaufreunde. Es herrschte gute Stimmung, man war unter
Freunden. Nur der Frühling, der Frühling fehlte vollends.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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