Blutspende
Schüler beweisen Gemeinsinn
Bonn - (we) „Ich hatte letztes Jahr einen Unfall. Und war froh, dass ich
jemanden hatte, der sein Blut gespendet hatte, das ich dann empfangen
habe“, sagt ein Schüler, der den vorbereitenden Fragebogen des
Deutschen Roten Kreuzes ausfüllt. Bevor es dann nach ärztlichem Okay
zum Spenden ging.
Jenny liegt schon auf der Pritsche und lässt ihr Blut über eine
Schlauchleitung in einen Beutel fließen: „Wir haben als
Schülermitverantwortung das Projekt aufgesetzt“, lacht die
Schülersprecherin. „Eineinhalb Jahre haben wir es vorbereitet“,
sagt ihr Mit-Schulsprecher Philipp Jansen. In allen 160 Klassen der
gewerblich-technischen Schule, des Bonner Heinrich-Hetz-Kollegs mit
3.466 Schülern sei man gewesen, um die Aktion zu bewerben und einen
Liegeplan für den Spendetag zu erarbeiten.
„Wir wollen unsere Schüler fit fürs Leben machen“, sagt der
Schulleiter Markus Klasmeier. „Dazu gehört, dass wir ihnen Werte
vermitteln. Werte wie soziale Verantwortung geben.“ 120 Schüler und
Schülerinnen haben sich angemeldet, um Gutes zu tun. Die Blutspenden
sind heiß begehrt. „Wir erfüllen unseren Versorgungsauftrag.
Verkaufen die Spenden. Erzielen aber keine Gewinne, weil wir
gemeinnützig arbeiten“, berichtet Petra Klostermann vom Deutschen
Roten Kreuz. Das Blut der Schüler wird getrennt in das Plasma, die
roten Blutkörperchen und die Blutplättchen. Spenden kann jeder über
18 bis 76, der gesund ist. Ein Beutel rote Blutkörperchen kostet die
abnehmenden Krankenhäuser rund 80 Euro.
Die Schüler, denen das Spenden von Blut bei ihrer meist beneidenswert
guten Gesundheit keinerlei Mühe macht, erhalten hinterher einen Snack
und eine Erfrischung. „Viele haben Angst vor der Nadel“, sagt
Petra Klostermann, deren Organisation 70 Prozent aller in Deutschland
gebrauchten Blutkonserven vermittelt. Angst hat hier keiner. Es
herrscht eine entspannte Atmosphäre. Man bewegt sich in den Räumen
der Schule auf vertrautem Terrain. „Wir wollen bei den Schülern
einen nachhaltigen Effekt erzielen, damit wir dauerhafte Spender
gewinnen“, so Petra Klostermann.
Vor etlichen Jahren bereits hat es solch eine Aktion am Kolleg
gegeben. Die Schüler waren auch bei dem jetzigen Termin mit großer
Motivation beim Organisieren und beim Spenden. Sie engagieren sich mit
großem Einsatz. Den hat Philipp Jansen ohnehin. Er kommt zum
Blockunterricht aus Dormagen nach Bonn. Eine gute Stunde Fahrt. Und
ehrenamtlich ist er bei den Maltesern. Junge Leute hängen nur am
Computer? Wer das sagt, war noch nicht am Heinrich-Hertz-Kolleg.
Da übrigens kann man 34 Ausbildungsgänge besuchen. Sieben
Fachbereiche erschweren die Wahl: Von der Elektro- über die Fahrzeug-
und Farb- sowie die Gestaltungstechnik bis hin zur Metall-,
Informations- und Versorgungstechnik ist alles dabei, was im Bereich
der Technik Rang und Namen hat. Und das überregional“: Die Schüler
in unseren Bezirksklassen kommen zum Teil aus Siegen oder aus Aachen
nach Bonn“, sagt der Schulleiter.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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