Diner en blanc in der Friedrichstraße

Siebtes Diner ganz in Weiß genossen

Bonn - Seit 2011 gibt es das Diner en blanc in der Friedrichstraße. „Es
ist initiiert von der Interessengemeinschaft auf dieser Straße“,
erzählt Organisatorin Petra Amtenbrink. Die Anlieger, die Geschäfte,
die Freunde, die Kunden und all die, die mal einen besonderen Abend
verbringen wollen, sind hier willkommen.

Nach dem Vorbild des Pariser Originals aus dem vorigen Jahrhundert als
„Diner en blanc“ bezeichnet, trafen sich 150 Gäste zum leckeren
Essen und zum Austausch mit Freunden. Auf der Straße, wohlgemerkt.
Das ist eben das Besondere. Alle Gäste komplett in Weiß gewandet,
die Tische in Weiß festlich gedeckt, hatten alle ihr Essen und ihre
Getränke mitgebracht. In gelöster Stimmung genoss man die Nähe von
Freunden und das Treffen in lockerer Runde. Da störte es kaum, dass
es wie häufig in den letzten Jahren, vom grauen Himmel tröpfelte.

„Oh, wir sind gerade aus New York hier“, sagen die beiden junge
Damen. Und freuen sich auf das Essen. Ein junger Mann mit Schirm kommt
aus Berlin wieder nach Bonn. Eigens für diesen speziellen
gesellschaftlichen Anlass. Nils hat mit seiner Ehefrau hier mal
gewohnt: „Wir wohnen jetzt am Markt. Aber die Gemeinschaft mit der
Friedrichstraße funktioniert immer noch.“

Ganz in Weiß kommt man hier zusammen, um in dieser besonderen
Atmosphäre die leckeren Sachen zu genießen: Man sah vermehrt
Meeresfrüchte und ausgesprochen raffinierte Dessert-Kreationen auf
den Tischen. Dazu gab es bevorzugt leichte Weine.

Elitär? Eher freundschaftlich offen und zwanglos, einfach nur ebenso
freundlich wie einladend war die Atmosphäre. Ausgegrenzt fühlte sich
niemand. So war auch die Reaktion vieler Passanten zu verstehen. Diese
reagierten eher neugierig auf das Diner en blanc: „Schade, dass wir
keine weißen Sachen dabei haben“ hörte man häufig beim
diesjährigen Diner en blanc auf der Friedrichstraße.

- Harald Weller