Neue Münster-Glocke
Symbol der Bonner Einheit
Bonn /Asten (red). Das Bonner Münster erhält eine neue Glocke: In Asten in den Niederlanden wurde die Glocke, die das Patronat „St. Adelheid“, trägt, nun gegossen. „Dass die Bonner Stadtpatronin Adelheid die Patronin der neuen Glocke geworden ist, verstehen wir als Symbol für die Einheit in der Stadt Bonn und als Ausdruck der großen Wertschätzung für die Beueler Heilige“, erläutert Stadtdechant die Namenswahl. In gewisser Hinsicht sei dies ein Gegengewicht zum Brückenmännchen, das vom rechtrheinischen Bonn aus dem Beueler Stadtteil den nackten Hintern zeigt. „Die Adelheidisglocke will Zeichen dafür sein, dass alte Trennlinien überwunden sind und alle Bonner Stadtteile zusammengehören.
„Die eine“ Glocke in der Münsterkirche trage das Patronat der Stadtpatrone Cassius und Florentius. Deshalb habe es nahe gelegen, dass die notwendig gewordene neue Glocke das Patronat der dritten Stadtpatronin trage. „Die Adelheidglocke setzt der großen Frauenpersönlichkeit des Mittelalters, der viele Orte und Kirchengemeinden auf der anderen Rheinseite ihre Existenz verdanken, ein klangvolles Denkmal“ so der Stadtdechant und Münsterpfarrer weiter.
Die neue Glocke vervollständigt das historische Geläut des Münsters. Ihr Neuguss war aufgrund eines Defektes an der Vorgängerglocke nötig geworden. Die Glocke soll zusammen mit den anderen Glocken des Münsters zum Stadtpatronefest im Oktober 2022 erklingen. Bis dahin werden die Arbeiten am Vierungsturm abgeschlossen und das Gerüst abgebaut sein. Das Geläut erklingt dann erstmals wieder nach knapp fünf Jahren. Vorher ist daran gedacht, die neue Glocke nach Pützchen zur Eröffnung der Festoktav zu bringen und sie mit Wasser aus dem Adelheidglocke zu segnen.
Rund 40 interessierte Bonner machten sich Freitagmorgen auf den Weg ins niederländische Asten, um den Guss der neuen Glocke direkt aus der Nähe zu beobachten. Diese Möglichkeit hatte das Stadtdekannat spontan angeboten. Begleitet wurden sie von Dr. Christian Jaspar, Kaplan am Bonner Münster, Martin Brummer, Leiter der Stadtpastoral und Pressesprecher Stefan Schultz.
Zusätzlich bekamen alle Teilnehmer Gelegenheit zu einer Betriebsführung durch die königliche Glockengießerei „Royal Eijsbouts“ und hatten im Anschluss noch die Möglichkeit zum Besuch des Glockenmuseums.
Seit 1893 werden in Asten Glocken gegossen – so hängen Exemplare des niederländischen Hauses u.a. in St. Kunibert (Köln), im Dom zu Paderborn, in der Domkirche St. Laurentius in Rotterdam sowie in Notre-Dame in Paris.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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