Die Probleme der Welt lösen
Tag der Vereinten Nationen zum Lernen und Verstehen
Bonn - (we) Bonns OB Ashok Sridharan kam bei seinem Rundgang aus dem
Staunen nicht heraus: Versorgt mit einer VR-Brille, konnte er die
Dürre in Madagaskar nicht nur sehen, sondern auch spüren: „Das ist
eine 5d-Aufnahme“ so der Standbetreuer. „Da kann man neben dem
visuellen Erleben und dem Rundumblick auch den Wind spüren, die
Temperatur fühlen und die Trockenheit erleben.“ Probleme wie hier
die Dürre gibt es auf der Welt genug.
Sie alle wurden auf den Ständen der Vereinten Nationen auf Bonns
Marktplatz eindrucksvoll benannt. Etwa bei der
Flüchtlingsorganisation der UN. „Wir haben hier ein Zelt, wie es
für Familien aufgestellt wird, die durch die Migration, durch Flucht
vor Krieg, obdachlos geworden sind“, erklärt eine Betreuerin. Und
das Laufband hier? „Dient zur Solidarisierung. Wir wollen durch
positive Aktionen genauso viele Kilometer schaffen wie die
Flüchtlinge, die pro Jahr 2 Milliarden Kilometer auf der Flucht
zurücklegen müssen.“
Schon wieder ein Problem. Und dann der Klimawandel. Und die
Energienot. Und die Wasserversorgung. Und die Integration Behinderter.
Gibt es denn überhaupt Hoffnung angesichts der unendlich scheinenden
Probleme? Na, die UN haben ja nicht umsonst ihre SDGs, die 17
Nachhaltigkeitsziele, in die Welt gesetzt. Die sollen bis 2030
abgearbeitet sein. Wobei das pausenlos verwendete Modewort
„Nachhaltigkeit“ nichts anderes bedeutet als Zukunftsfähigkeit.
Man muss also an die Zukunft der Menschen glauben. Das fällt manchem
angesichts der überbordenden Schwierigkeiten schwer.
Lösungsansätze gibt es im Kleinen genug. So gibt es Bälle, die
Blinden per Geräusch die richtige Richtung anzeigen. Es gibt
Seminare, die etwa bei „Abenteuer lernen“ die Solarenergie pushen.
Es gibt die Volunteers, die weltweit die Menschen mit konkreten
Lösungen, grenzenlosem Optimismus und sinnvollen Hilfen für deren
Probleme versorgen. Neben vielem Deprimierendem also gibt es durchaus
Hoffnung.
Jakob Rhyner zum Beispiel, Ex-Vizerektor der Universität der
Vereinten Nationen und heute Professor an der Uni Bonn mit der
Aufgabe, viele verschiedene Fakultäten und regionale Koryphäen der
Wissenschaft zu eine Art Nachhaltigkeits-Aktionsbündnis
zusammenzuschweißen, sieht keinen Anlass zum Weinen: „Neben allen
Strafen, die man sich ausdenken mag für umweltschädliches Verhalten,
gibt es auch positive Ansätze. Und die zu verfolgen, halte ich für
lohnenswert.“
Also keine Strafen und kein Jammern, sondern entschlossenes,
lösungsorientiertes Handeln ist seine Devise. Wer die Probleme der
Welt trotz der vielfältigen Informationen beim UN-Tag immer noch
nicht verstanden hat, dem ist wohl wirklich nicht mehr zu helfen.
Optimistisch stimmt, dass alle Standbetreuer guter Dinge waren,
Hoffnung verbreiteten. Sie glauben an das, was sie tun: Nämlich die
Welt retten.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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