Grüne Inseln
...und aus dem Tropfen wird ein Meer
Bonn - „Und wenn die Natur aus den Innenstädten weggeht, bringen wir sie
eben dahin zurück.“ Ein grünes Signal setzen die studentische
‚ag grüne infrastruktur‘ und der Wissenschaftsladen Bonn. „Wir
wollen auch an der Uni die Infrastruktur nachhaltig gestalten,
kümmern uns auch um die Stadt, wollen ein Stück mehr Natur und
weniger Klimawandel. Die Bienen sollen in der Stadt summen und nicht
die Autos“, meint Anna.
von Harald Weller Die Idee mit den grünen Inseln reifte vor 15
Monaten. Man sprach mit der Stadtverwaltung. Und stieß im Umweltamt
auf offene Ohren. Dann brauchte man einen Finanzier fürs Material.
Die Arbeit ist ehrenamtlich. Aber man braucht Holz, Schrauben,
Pflanzen...Hier hilft die Berliner Stiftung „Rat für nachhaltige
Entwicklung“. Sie finanziert das Material für 20 grüne Inseln.
Solche eine Insel besteht aus fünf Modulen, die fürs Verweilen
gedacht sind. Und bepflanzt werden. Bepflanzt mit heimischen
Gewächsen, die naturnah Bienen und andere Insekten anlocken sollen
und so ein Stück Natürlichkeit im Beton-dschungel Bonns Wirklichkeit
werden lassen. „Wir wollen, dass aus dem zarten Tropfen ein
Wasserfall wird“, erläutern sie die Strategie. Heute 20 Kisten,
künftig 1.000 Inseln.
Die Inseln sind aus Holz. Da braucht es einen Schreiner. Der ist mit
Julian Janke gefunden. Der konstruiert Pflanzkübel, die
Witterungseinflüssen standhalten. „Aus heimischer Lärche, die sehr
harzhaltig ist, also wasserabweisend“. Und die Pflanzen: Da wären
Gundermann, Teufelsabbiss, Ehrenpreis und so weiter und so fort. Ein
Fest für Bienen.
Sie bauen die Inseln - 3 Meter mal 5 Meter - in der Alten VHS. Nils
hat für den VHS-Trägerverein Rhizom schon eine für die VHS, das
neue Bonne Kreativzentrum für Kultur, reserviert. Der zugehörige
Garten sieht schon wieder wie ein Garten aus und nicht mehr wie eine
Betonwüste. Die sechs Studierenden, die Leute vom WiLa and friends
sind mit Feuereifer dabei, ihr sympathisches Projekt zu verwirklichen.
Und aktuell steht eine Insel auf dem Münsterplatz. Ein wenig einsam
ob der steinigen Umgebung, aber wie war das noch mit dem steten
Tropfen, der den Stein...
Den Projektstart der grünen Inseln feierte man mit einem Vortrag des
Klimaforschers Karsten Brand. Der goss natürlich Wasser auf die
Mühlen der Studierenden. Die widmen sich im Studium naturverwandten
Themen. Und haben jetzt die grünen Inseln.
Ob sie die Welt verändern mit ihrem Projekt ist sicher ungewiss. Aber
sie tun was. Und das Tun ist meist wichtiger als das Be-Reden. Weil es
etwa bewirken kann. Nils, Anna, David, Meike, Julian, Miriam, Francis,
danke für die Initiative.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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