Start der Gartensaison
Urban Gardening in der Ermekeil Kaserne
Bonn - (we). Suchen muss man sie schon. Seitdem die Ermekeilinitiative mit
der Bezirksregierung einen Pachtvertrag geschlossen hat, sind ihre
räumlichen Gegebenheiten auf dem Gelände der Ermekeilkaserne
deutlich reduziert. Gerade mal eine Ecke des umfangreichen Areals
steht ihnen für ihr urban gardening zur Verfügung. Gleichwohl sind
die Akteure emsig und optimistisch dabei, insgesamt bis zu 60
Hochbeete und 8 normale Flachbeete einzurichten.
„Wir graben den Kohl aus und setzen saisonales Gemüse", so zwei der
eifrig Grabenden. „Der Boden ist hier gut, weil er 20 Jahre lang nur
Brombeeren getragen hat", ist Kristian Golla, Vorsitzender der
Initiative, dankbar. Gärtnern mitten in der Stadt: Der einstige Trend
ist hier zur gesunden Realität geworden. Nur ist es eben anders als
früher: Während damals alles großzügig wirkte, ist man heute vor
oder hinter - je nach Perspektive - einem Zaun eingeklemmt. Und da, wo
früher Beete standen, ist heute ein Parkplatz.
Das liegt daran, dass hier in Spitzenzeiten biszu 1000 Flüchtlinge
beherbergt werden können. Rund 220 Menschen leben momentan hier. Das
Gelände könnte entwickelt werden. Die Ermekeilinitiative hat ein
umfassendes Konzept bereit, das auch Wohnraum für neue Nachbarn, also
ehemalige Flüchtlinge, enthält. Aber im Moment ist es nichts mit der
Weiterentwicklung. Erst mal noch vier Jahre lang bleibt alles so, wie
es ist. Immerhin: Die urban gardener können ihrem Hobby frönen. Mit
dem Haus 8 haben sie sogar eine feste Bleibe. Und finden kann man sie
auch. Das Eingangstor versteckt sich auf der Reuterstraße. Der
Haupteingang vom Kasernentor aus ist erstmal Geschichte.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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