Achtung! Waldbrandgefahr!
Vorsicht ist besser als Nachsicht
Bonn - (scj) Das heiß-trockene Wetter der vergangenen Wochen ist auch am
Bonner Stadtwald nicht spurlos vorübergegangen. Vertrocknete Äste
und abgestorbene Baumstämme erhöhen das Waldbrandrisiko. Daher
appelliert die Stadtförsterei und die Feuerwehr an alle Bürger,
jetzt besonders vorsichtig im Wald zu sein.
Durch den Regen am Wochenende hat sich die Situation im Wald
vorübergehend etwas entspannt. Aktuell gibt der Waldbrandindex des
Deutschen Wetterdienstes für Bonn die Stufe drei von fünf an. Grund
für die prekäre Situation ist die Trockenheit der letzten Woche und
der extreme Sommer 2018. Durch den stetigen Wassermangel sind die
Bäume geschwächt und anfällig für Schädlinge. Seit dem letzten
Jahr hat sich der Borkenkäfer im Stadtwald rapide vermehrt und einen
Großteil des Fichtenbestandes befallen. Die Fichten machen etwa fünf
Prozent des Baumbestandes im Stadtwald aus. Davon sind rund 70 Prozent
bereits gefällt worden, bis Ende des Jahres werden es voraussichtlich
90 Prozent sein. Ab Herbst werden dann die gerodeten Flächen mit
Klima-stabilen Baumarten wie Eichen, Hainbuchen, Winterlinden und
Kirschen aufgeforstet. „Wir gehen davon aus, dass wir in den
kommenden Jahren mit weiteren Klimaschäden rechnen müssen. Wie sich
die nachgepflanzten Bäume im Wald behaupten können, muss sich in den
kommenden Jahren erst zeigen“, sagt Sebastian Korintenberg,
Stadtförster der Stadt Bonn. Um die Waldbrandgefahr möglichst
niedrig zu halten, macht die Stadtförsterei regelmäßige
Baumkontrollen im Stadtwald. Dabei erreichen sie fast täglich
Meldungen über trockene oder beschädigte Bäume, die dann umgehend
gefällt werden müssen. Anders sieht es jenseits der Wege in den
Baumbeständen aus. „Die Zertifizierung des Naturland-Verbandes
erfordert, dass ein Großteil des Totholzes im Stadtwald verbleibt.
Dies bietet Lebensraum für Insekten und andere Waldbewohner, erhöht
aber auch die Gefahr für Spaziergänger beim Betreten des Waldes und
in der aktuellen Trockenperiode verschärft dies auch die
Waldbrandgefahr“, erklärt Korintenberg und appelliert an die
Bürger und Bürgerinnen, besonders beim Verlassen der gesicherten
Waldwege vorsichtig zu sein. Wer einen Brand im Wald bemerkt, sollte
unverzüglich die 112 wählen und dabei möglichst den
nächstgelegenen Waldrettungspunkt angeben. So erhält die Feuerwehr
konkrete Informationen zum Standort des Brandes und kann schnell
reagieren. Das Waldrettungspunktesystem besteht aus insgesamt 158
Schildern, die entlang der Wege oder an Kreuzungen an Bäumen, Pfosten
oder vorhandenen Wegweisern angebracht werden. Wichtig bei einem
Notruf ist, dass der Anrufer die Zahlen- und Buchstabenkombination auf
den Schildern vollständig angibt.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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