Stadt mietet Blitzanhänger
Bonn bleibt auf Temposünderjagd
Bonn (red). Nach dem erfolgreichen Test im vergangenen Jahr
wird die Stadt Bonn für ein weiteres Jahr einen Blitzanhänger für
Geschwindigkeitskontrollen mieten. Das hat der Bau- und
Vergabeausschuss in nichtöffentlicher Sitzung am Donnerstag, 23.
März 2017, beschlossen.
Das in einem stabilen Fahrzeuganhänger eingebaute Laser-Mess-System
mit Akkubetrieb ist aus Sicht der Stadtverwaltung eine sinnvolle
Ergänzung zu den mobilen und stationären
Geschwindigkeitsüberwachungsanlagen. Denn der Anhänger ermöglicht
es – anders als mobile Geräte – die Geschwindigkeit an
Gefahrenstellen über mehrere Tage hinweg rund um die Uhr zu
überwachen. Im Gegensatz zu den stationären Blitzern kann der
versetzbare Anhänger außerdem variabel an verschiedenen Stellen im
Stadtgebiet eingesetzt werden.
Weiterer Vorteil: Nach der kürzlich eingegangenen Genehmigung der
Bezirksregierung Köln darf die Stadt das Messsystem auch für
Geschwindigkeitskontrollen auf den Autobahnen 555 und 565 einsetzen.
Dies ist Kommunen nach den derzeitigen rechtlichen Bestimmungen nur
mit einer stationären Messanlage erlaubt. Dazu zählt der
Blitzanhänger, der als "versetzbare stationäre" Anlage eingestuft
wird.
Erfolgreiche Testphase
In der sechsmonatigen Testphase von Juni bis Dezember 2016 hat sich
der Einsatz des Blitzanhängers bewährt. Während der mehrtägigen
Überwachung im 24-Stunden-Betrieb ging die Anzahl der
Geschwindigkeitsüberschreitungen an den Messstellen über die
Einsatztage hinweg feststellbar zurück. So wurden am Ende des
13-tägigen Einsatzes an der Friedrich-Ebert-Allee (Bundesstraße 9)
in Bad Godesberg 310 Geschwindigkeitsüberschreitungen täglich
gezählt, während es am ersten Tag noch 581 waren. Noch deutlicher
war der Rückgang an der Remagener Straße: Zu Beginn der Messung
waren dort 210 Autofahrer pro Tag zu schnell unterwegs. Am Ende eines
zweiten Messzeitraumes an derselben Stelle waren es nur noch 80.
Dies erhöhte – wie von der Verwaltung erhofft – die
Verkehrssicherheit und senkte die Unfallgefahr. So gab es etwa an der
bekannten Unfallhäufungsstelle im Trajektknoten (Bundesstraße 9)
nach Erkenntnissen der Bonner Polizei während des zweiwöchigen
Einsatzes des Blitzanhängers auf der Friedrich-Ebert-Allee in Höhe
der Bundeskunsthalle in Fahrtrichtung Süden keine Unfälle.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.