Polizei warnt vor Trickbetrügern
Falsche Polizeibeamte rufen mit "110" an
Aus aktuellem Anlass warnt die Bonner Polizei vor Betrügern, die
sich am Telefon als Polizeibeamte ausgeben und es vornehmlich auf
ältere Mitbürger abgesehen haben.
Nach aktuellem Sachstand klingelten seit Montag, 27. Februar, wie
berichtet, die Telefone von mehreren Senioren im
Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Bonn, im Display
erschien die Nummer "0228-110". Die Anrufer gaben sich als
Kriminalbeamte aus und versuchten, anhand einer frei erfundenen
Geschichte, Informationen über Geld und Wertsachen der Angerufenen zu
erlangen.
In Swisttal wurden am 28. Februar mehrere Bürgerinnen und Bürger
misstrauisch und legten auf.
In zwei Fällen kamen die Betrüger jedoch zum Zug und erbeuteten
Bargeld und Schmuck von zwei Rentnerinnen in der
Ulrich-Haberland-Straße in Endenich und der Rheinaustraße in
Bonn-Beuel.
Zuvor hatten sie den Seniorinnen gegenüber angegeben, eine
Einbrecherbande festgenommen zu haben, ein Täter sei jedoch noch auf
der Flucht. Bei den Festgenommenen sei ein Zettel mit den Namen der
Angerufenen aufgefunden worden. Die beiden Damen wurden aufgefordert,
Geld von der Bank zu holen, da es ein "Sicherheitsleck" gebe und die
Täter es sonst vom Konto buchen würden. Die falschen Polizeibeamten
gaben an, es im weiteren Verlauf - in einem Fall zusammen mit dem
Schmuck - abzuholen und in Verwahrung zu nehmen. Selbstverständlich
versprachen die Anrufer, alles nach Abschluss der Ermittlungen zurück
zu bringen.
Das Geld und die Wertgegenstände wurden in beiden Fällen von einem
bislang unbekannten Mann abgeholt.
Ersten Ermittlungen zufolge wird einer der Betrüger, der am
Mittwochabend, 1. März, gegen 18:30 Uhr Geld und Schmuck bei einer
Seniorin in der Ulrich-Haberland-Straße abgeholt hat, wie folgt
beschrieben:
- circa 30 Jahre alt[/*]
- circa 1,75 m groß[/*]
- dunkle
- bekleidet mit einer dunklen Mütze, einer blauen
kurze Haare[/*]
Jeansjacke und einer blauen Jeanshose[/*]
Der Unbekannte soll bereits mehrere Minuten zuvor auf der
Ulrich-Haberland-Straße auf und ab gegangen und dabei telefoniert
haben.
Das Kriminalkommissariat 24 hat die Ermittlungen aufgenommen und
bittet um Hinweise. Wem verdächtige Personen aufgefallen sind oder
bei wem ebenfalls falsche Polizeibeamte angerufen haben, wird gebeten,
sich unter der Rufnummer 0228-150 zu melden.
Generell gilt: Die Polizei ruft nicht mit der Anruferkennung
"110" an! Die Täter nutzen eine Computersoftware, die im Display der
Angerufenen die Telefonnummer erscheinen lässt. Mit dem sogenannten
Call ID-Spoofing kann jede beliebige Nummer am Telefon des Angerufenen
angezeigt und so eine falsche Identität vorgetäuscht werden.
Deshalb empfiehlt die Bonner Polizei: Geben Sie am Telefon
keine Details zu Ihren finanziellen Verhältnissen, der Beschaffenheit
und Sicherung Ihrer Wohnung bzw. ihres Hauses oder sonstige
persönliche Informationen preis. Echte Polizeibeamte stellen solche
Fragen auch in der Regel nicht am Telefon. Lassen Sie Unbekannte nicht
in ihre Wohnung. Fordern Sie von angeblichen Amtspersonen immer den
Dienstausweis. Übergeben Sie niemals Geld und Wertgegenstände an
unbekannte Personen. Rufen Sie beim geringsten Zweifel über den
"echten" Notruf der Polizei 110 an.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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