Bonner Buchmesse Migration
11. Bonner Buchmesse Migration

Bücher über Bücher zeigt auch Hidir Çelik an seinem Stand. | Foto: we
  • Bücher über Bücher zeigt auch Hidir Çelik an seinem Stand.
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Bonn - (we) Bereits zum 11. Mal Bücher, Diskussion und Kultur bot die Bonner
Buchmesse Migration. Eine Vielzahl von Veranstaltungen ergänzten die
Tausende von Büchern zum Thema Flucht, Migration, Integration und
Menschenrechte. Sicher, es waren keine Bestseller dabei. Dem
vorgenannten Themenkreis widmen sich eher kleinere Verlage. Dennoch:
Wer sich informieren wollte, konnte das ausführlich, kompetent und
seriös tun. Darüber hinaus gab es Diskussionsforen und
Rahmenveranstaltungen wie Musik aus Afrika oder auch Tangomusik.

Hidir Çelik, unter anderem Leiter der evangelischen Migrations- und
Flüchtlingsarbeit Bonn, gibt seine Einschätzung zu den aktuellen
Entwicklungen in dem von ihm tagtäglich vertrauten Problemkreis:

„Die Islamisten muss man in früher Jungend dafür gewinnen, dass
sie sich als anerkannte Bürger fühlen, dass sie hier heimisch sind.
Das ist ja kein deutsches Problem, sondern ein europaweites. Ansonsten
bleibt, durch verstärkte Sicherheitsmaßnahmen, Gefahren
abzuwehren.“ Die Anlaufstellen für Familien, deren Nachwuchs sich
militant zu islamisieren droht, nennt er einen „Tropfen im Meer“.
Gleichwohl sei der Weg, der hier beschritten werde, richtig.

Die Frage, warum viele Helfer in der Migranten-Arbeit Angst davor
haben, in der Öffentlichkeit zu wirken, erklärt er so: „Die haben
Angst, weil sie von ihren Heimatländern her bedroht werden. Und
erpresst. Hier hilft nur, Aufklärungsarbeit zu leisten und die Leute
darin zu unterstützen, sich zu wehren.“

Die Umsetzung des Veranstaltungsmottos – Ankommen, teilwerden,
gemeinsam gestalten – sei es, was entscheidend für den Erfolg sei:
„Wir müssen gegenseitig die Vorurteile abbauen. Dann kann
Integration gelingen.“

76 Veranstaltungen arbeiteten bei der viertägigen Messe im Haus der
Geschichte an dem Thema. Die vorhandenen Lösungsansätze für die
Problematik werden besonders deutlich mit einem Text von Hidir Çelik
aus seinem Poesie-Band „Nomaden“: Eure Geschichte ist unsere
geworden, unsere wird eure werden. Nun werden wir gemeinsam die
Zukunft schreiben.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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