Schumannfest 2019
16 Veranstaltungen zeigen Vielfalt der Persönlichkeit
Bonn - Vom 1. bis zum 16. Juni steigt das diesjährige Bonner Schumannfest
zum 200. Geburtstag der Musikerin Clara Schumann. Wie immer läuft das
Festival unter einem Motto. „Geliebte Clara“ heißt es diesmal.
Und es beleuchtet die Person und Persönlichkeit sowie das
künstlerische Schaffen von Clara Schumann, der in Bonn neben ihrem
Mann begrabenen Ehefrau von Robert Schumann. Im 19. Jahrhundert, zu
Lebzeiten von Clara Schumann, war es mehr als ungewöhnlich, dass eine
Frau ihren beruflichen Weg ging. Und das mit großem Erfolg.
Musikalisch zeichnete sie sich durch ein virtuoses Können am Klavier
aus. Damit erlangte sie internationale Anerkennung. Ihr Mann Robert
Schumann als Komponist stand insofern lange regelrecht im Schatten
seiner Ehefrau. Das Komponieren dagegen scheint wohl nicht ihr
allergrößtes Talent gewesen zu sein. Wie auch immer: Eine Mutter von
acht Kindern, gesegnet mit einem zuweilen komplizieren Ehemann, ist
für ihr Werk nicht genug zu bewundern. Das Zitat „Geliebte Clara“
stammt offensichtlich von Robert Schumann, der seine Clara wohl innig
liebte. Clara soll einigen Quellen zufolge allerdings auch noch
weitere Kavaliere gehabt haben.
Das Eröffnungskonzert am 1. Juni um 20 Uhr bestreitet im Theater im
Ballsaal der Bariton Arttu Kataja. Er wird am Klavier begleitet von
Pauliin Tukiainen. Der zweite Abend sieht am 2. Juni im Rex-Theater
den Eröffnungsfilm „Geliebte Clara“. Neben vielen Pretiosen im
Programm seien hier außerdem erwähnt die Queenz of Piano. Die zwei
Pianistinnen vollführen ein Feuerwerk auf ihren zwei Flügeln,
aufgestellt im Haus der Springmaus. Das Fringe Ensemble wagt sich an
ein Theaterstück mit dem Titel „Clara“. Das läuft am 6. Juni um
20 Uhr im Theater im Ballsaal. Der Donnerstag, 13. Juni, steht ganz im
Zeichen des Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasiums. Mit dem
EMA-Junior-Orchester dem EMA-Sinfonieorchester und dem Chor der
Klassen 5 bis 8 sowie dem großen EMA-Chor spielen und singen die
Schüler aus allen Rohren.
Am, Samstag, 15. Juni, folgt das Abschlusskonzert im Gremiensaal der
Deutschen Welle. Zur Aufführung gelangen vor allem Werke der beiden
Schumanns. Für den Sonntag, 16. Juni, freuen sich jetzt schon etliche
Jugendliche auf das Finale des Gesangswettbewerbs „Zeig was du
kannst“. Ab 11.30 Uhr im Haus der Springmaus. Neben der
Besonderheit, dass die Werke besonders vieler Frauen das diesjährige
Programm des Schumannfests bereichern, wartet das Festival noch mit
einem weiteren Highlight im späteren Jahresverlauf während des
Beethovenfestivals auf: Am Freitag, den 13.9., konzertieren Jasmina
Gel und Fabian Müller gemeinsam mit der Robert Schumann Philharmonie
Chemnitz im WCCB. Das Konzert stellt die beiden Klavierkonzerte der
Eheleute Schumann in den Mittelpunkt. Weiterhin wird die Ouverture zu
Beethovens Fidelio auf dem Programm stehen ebenso wie eine
Uraufführung.
Weitere Leckerbissen sind dem Programm zu entnehmen, das auch im Netz
abrufbar ist (www.bonner-schumannfest.de). Der Vorverkauf hat
begonnen. Karten für das WCCB-Konzert gibt es ebenfalls seit Kurzem
im Vorverkauf.
Viel Abwechslung haben sich die beiden Hauptakteure bei der
Organisation des Festivals, Markus Schuck und Ulrich Bumann einfallen
lassen. Sie wurden unter anderem unterstützt von Pauliina Tukainen.
Letztere widmet sich vor allem der Liedkunst, einem Genre, das laut
Markus Schuck „immer mehr Liebhaber findet“. Die Stadt Bonn hat
für die Geliebte Clara als Festivalunterstützung ihr Geldsäckel
etwas großzügiger geöffnet als gemeinhin üblich. Sie unterstützt
das diesjährige Schumannfest anstatt der sonst üblichem 35.000 im
laufenden Jahr mit 50.000 Euro.
- Harald Weller
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.