Dem Geheimnis auf der Spur
40 Schüler bei der Neurowissenschaften Olympiade

Junge Menschen an das Thema „Neurowissenschaften" heranzuführen - das war Ziel des Treffens von rund 40 Schülerinnen und Schülern aus dem gesamten Bundesgebiet auf dem Gelände der Bonner Uni-Klinik. | Foto: Harald Weller
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  • Junge Menschen an das Thema „Neurowissenschaften" heranzuführen - das war Ziel des Treffens von rund 40 Schülerinnen und Schülern aus dem gesamten Bundesgebiet auf dem Gelände der Bonner Uni-Klinik.
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Bonn-Venusberg - Rund 40 Schüler und Schülerinnen aus dem Bundesgebiet treffen
sich auf dem Gelände der Uni-Klinik. Sie spüren dabei einem
Geheimnis nach, das nach Meinung vieler besser das bleibt, was es
bisher trotz alle Bemühungen immer noch ist: Nämlich ein
Geheimnis.

Es geht für die 40 jungen Leute darum, die Deutsche
Neurowissenschaften Olympiade (DNO) zu gewinnen. Das ist eine Premiere
für Bonn. Zeitgleich finden dieselben Vorausscheidungen in Frankfurt,
Berlin und Heidelberg statt. Den Contest gibt‘s seit 2011.

Der Sinn ist es, junge Leute an die Neurowissenschaften heranzuführen
und zu begeistern. Je Vorentscheid gibt es einen 1., 2. und 3. Platz.
Der Gewinner beispielsweise der aus Bonn, fährt zur deutschen
Endausscheidung am 13. Mai nach Heidelberg. Wer da gewinnt, fährt in
die USA. Zum dortigen internationalen Wettbewerb.

Die Teilnehmer sind in der 9. bis zur 13. Klasse. So wie Isaac: „Ich
hab‘ Bio-Leistungskurs. Und interessiere mich seit jeher dafür,
wie‘s funktioniert im Kopf." Elisa sagt, ihre Lehrerin habe
Biochemie studiert. „Die ist cool drauf. und hat uns ermutigt, hier
mitzumachen." Jonas aus Heidelberg will eigentlich nur wissen, was da
oben so abgeht im Kopf. Die DNO ist ein gemeinnütziger Verein. Und es
geht um die Vorgänge im Hirn. Warum das so spannend ist?

„Ich arbeite mit Querschnittsgelähmten. Und es wäre schon toll,
wenn die wieder laufen könnten. Weil wir neue Zusammenhänge
entdecken," sagt Beatrice Sander, eine der die Kandidaten betreuenden
Doktorandin.

Damit beschreibt sie das Gebiet der Neurowissenschaften. In Bonn ist
das ein Forschungsgebiet mit internationaler Reputation. Seitdem das
gerade offiziell eröffnete DZNE (Deutsches Zentrum für
neurodegenerative Erkrankungen) da ist. Dort erforscht man die
Zusammenhänge etwa bei Demenz. Forscht aber auch dazu, wie man bei
Querschnittsgelähmten abgerissene Nerven wieder erneuern kann. Auch
die Rheinlandstudie wird von hier aus gesteuert.

Man weiß hier auch, dass das menschliche Hirn seinem Träger häufig
Streiche spielt, fake news verbreitet. Aus gutem Grund allerdings:
Würde man alle Sinneseindrücke einzeln hinterfragen, wäre man rasch
ein Fall für den Psychiater.

Mit großem Ernst blicken die jungen Leute auf Modelle des Hirns,
beantworten Fragen nach den zuständigen Hirnarealen. Lassen sich
testen, etwa zu Fragen wie dieser - in English, of course: „Which of
the following structures is located at the tip of dendritic spines?" -
Für die Laien unter uns: „Dendritic spines" sind Vorwölbungen auf
dem Dornenfortsatz einer Nervenzelle.

Wettbewerbsbegleitend bot die DNO eine eindrucksvolle Ausstellung an.
In der zwei Doktoranden erklärten, wie das Hirn funktioniert.
Interessant deren Meinung beispielsweise zu einem Punkt, der
heutzutage viele umtreibt: „Wird der Mensch irgendwann einmal
digital denken? Müssen wir lernen, wie ein Rechner zu denken? Oder
muss nicht vielmehr der Rechner veranlasst werden, wie ein Mensch zu
funktionieren? Die Antwort kommt von Andreas: „Niemals wird ein
Rechner so gut funktionieren wie unser Hirn. Natürlich, er kann
schneller rechnen. Aber bei der Masse von Eindrücken, die unser Hirn
so nebenbei locker verarbeitet, wird er gnadenlos scheitern."
Beruhigend, irgendwie ...

- Harald Weller

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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