Sanierung Straßentunnel
Am Wochenende drohen Staus

Noch fließt der Verkehr am Bad Godesberger Tunnel, doch am Wochenende, 11. und 12. August, müssen Verkehrsteilnehmer mit erheblichen Behinderungen rechnen. | Foto: Michael Thelen
  • Noch fließt der Verkehr am Bad Godesberger Tunnel, doch am Wochenende, 11. und 12. August, müssen Verkehrsteilnehmer mit erheblichen Behinderungen rechnen.
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Bonn/Bad Godesberg - Mit erheblichen Behinderungen rund um den Straßentunnel Bad Godesberg
muss am Wochenende, 11. und 12. August, gerechnet werden. Für die
letzten Vorbereitungen auf die beginnende zweite sicherheitstechnische
Nachrüstung müssen zeitweise beide Tunnelröhren gesperrt werden. In
den kommenden 18 Monaten wird der Brandschutz des Straßentunnels
erneuert.

Zunächst muss am Samstag, 11. August, ab 2 Uhr die bergseitige
Tunnelröhre (Fahrtrichtung Süden/Bad Godesberg) komplett dicht
gemacht werden. In dieser Röhre wird eine rund 80 Zentimeter hohe
Leitwand installiert. Sie trennt die beiden Fahrspuren, damit dort in
den ersten neun Monaten der Zweirichtungsverkehr fließen kann,
während in der rheinseitigen Röhre (Fahrtrichtung Norden/Bonn) die
Arbeiten stattfinden werden. Eventuell kann die bergseitige Röhre
bereits am Samstagabend wieder geöffnet werden. Allerspätestens wird
sie zu Beginn des Berufsverkehrs am Montagmorgen, 13. August, zur
Verfügung stehen.

Zeitweise beide Tunnelröhren gesperrt

Die andere, rheinseitige Tunnelröhre in Richtung Bonn/Norden bleibt
am Samstag zunächst geöffnet. Doch im Verlauf des Tages wird auch
dieser Tunnel gesperrt. Denn die Kreuzungen an den jeweiligen
Tunnelein- und –ausfahrten müssen für die Verkehrsführung
während der Arbeiten im Tunnel Richtung Norden neu markiert, die
Ampelanlagen umprogrammiert und Probeläufe für die
Lichtsignalanlagen durchgeführt werden.

Daher ist es unvermeidbar, dass am Samstag, 11. August, zeitweise
beide Tunnelröhren gesperrt sind und die Verkehrsteilnehmer auf die
Nebenstrecken in jeder Fahrtrichtung ausweichen müssen. Das für den
Umbau zuständige Tiefbauamt der Stadt Bonn geht daher von erheblichen
Behinderungen am Wochenende 11./12. August aus und bittet um
Verständnis. Alle notwendigen Arbeiten werden so schnell wie möglich
erledigt.

Verkehrsführung in den ersten neun Monaten

In den ersten neun Monaten, in denen die rheinseitige Tunnelröhre
nicht befahrbar sein wird, gilt folgende Verkehrsführung:

Aus Bonn in Richtung Süden ist das Portal Godesberger Straße
(Friesdorf) gesperrt. An der Kreuzung Godesberger Allee (B
9)/Wurzerstraße/Elsässer Straße ist die Einfahrt in den Kurztunnel
nach Süden und damit auch die Ausfahrt auf die Bonner Straße nicht
mehr möglich. Die Verkehrsteilnehmer müssen bereits an der Kreuzung
Hochkreuzallee die Bahnunterführung nehmen, um dann links in die
Godesberger Straße zur Bonner Straße und die Godesberger Innenstadt
zu gelangen.

Von der Wurzerstraße können die Autofahrer nicht mehr nach links in
den Tunnel abbiegen. Der Verkehr durch den Tunnel in Richtung Süden
wird durch die bergseitige Röhre einspurig mit Gegenverkehr geleitet.

Von Süden kommend ist die Tunneleinfahrt am Portal Koblenzer Straße
in den rheinseitigen Tunnel gesperrt, die Verkehrsteilnehmer werden
hier in die andere Tunnelzufahrt an der Friedrichallee einspurig in
Richtung Bonn mit Gegenverkehr geleitet. Daher kann der Fußgänger-
und Radweg-Übergang über die Friedrichallee aus Sicherheitsgründen
nicht aufrechterhalten werden. Fußgänger und Radfahrer müssen den
Weg über Koblenzer Straße, Theodor-Heuss-Straße und nochmals
Koblenzer Straße nehmen, um auf die gegenüberliegende Seite der
Friedrichallee zu gelangen.

MUK-Strecke und bahnparallele Straßen nutzen

Da jeden Tag mehr als 40.000 Kraftfahrzeuge durch den Straßentunnel
rollen, wird die einspurige Verkehrsführung während der Bauzeit
diese Verkehrsmengen nicht aufnehmen können. Das Tiefbauamt
empfiehlt, auf die so genannte MUK- Strecke (Mittelstraße,
Ubierstraße, Konstantinstraße) oder die bahnparallelen Straßen
(Oscar-Romero-Allee, Nahum-Goldmann-Allee, August-Bebel-Allee,
Martin-Luther-Allee und Godesberger Straße) auszuweichen.

Die Sperrung der Tunnelröhre Richtung Norden, die Verkehrsführung
und Umleitungsempfehlungen werden auf der B 9 aus beiden
Fahrtrichtungen kommend ausgeschildert. Die Stadt Bonn weist
ausdrücklich darauf hin, dass in der Röhre mit dem
Zweirichtungsverkehr Tempo 30 gilt, um Unfälle zu vermeiden.

Sobald die Sanierung in der rheinseitigen Röhre abgeschlossen und sie
wieder freigegeben ist, schließt sich in einem zweiten Bauabschnitt
die ebenfalls rund neunmonatige Erneuerung des Brandschutzes in der
bergseitigen Röhre unter Vollsperrung an. Insgesamt ist also mit
einer eineinhalbjährigen Bauphase im Straßentunnel zu rechnen.

Neues Brandschutzkonzept für mehr Sicherheit

Das Bauprojekt dient dazu, die Sicherheit im Bad Godesberger
Straßentunnel zu erhöhen. Künftig sollen über einzelne
Deckenöffnungen im Tunnel die Brandgase gezielt in der Nähe des
Brandherdes abgesaugt werden. Dies erzeugt im Tunnel einen Luftstrom
zur Absaugöffnung, der ein Ausbreiten von Brandgasen und Rauch
verhindert. Personen im Tunnel können dann die nächstmögliche
Fluchtmöglichkeit beziehungsweise Fluchtwege erreichen.

Je Tunnelröhre werden für diese Planung 15 Lüftungsklappen mit
einer Größe von je rund drei mal drei Metern in die Tunneldecke, die
statisch verstärkt werden muss, eingebaut. Sie sind mit Jalousien
verschlossen. Außerdem müssen alle Strahlventilatoren ausgetauscht
werden, weil nur der Ersatz einzelner Maschinenkomponenten nicht die
erforderliche Lüftungsleistung erbracht hätte. Die vorhandenen
Abluftventilatoren in den Abluftkaminen werden entsprechend angepasst.
Im Brandfall wird nur die unmittelbar am Brandherd befindliche Klappe
geöffnet und die Lüfter saugen dann den Rauch ab. Die ausführenden
Firmen werden im Zwei-Schicht-Betrieb arbeiten, um das Projekt
innerhalb des Zeitrahmens von 18 Monaten abzuschließen.

Insgesamt sind für diese zweite sicherheitstechnische Nachrüstung
8,5 Millionen Euro kalkuliert. Die Maßnahme ist bei der
Bezirksregierung Köln zur Förderung aus Landesmitteln angemeldet,
der so genannte "zuschussunschädliche Baubeginn" wurde genehmigt.

Sicherheitstechnische Anforderungen verschärft

Hintergrund für die Nachrüstung ist die erhebliche Verschärfung der
geltenden Richtlinien für die Ausstattung und den Betrieb von
Straßentunneln (RABT 2006), basierend auf der EG-Richtlinie von 2004.
Im Jahr 2012 hatte die Stadt bereits für 2,3 Millionen Euro in einem
ersten Abschnitt unter weitgehender Aufrechterhaltung des Verkehrs
unter anderem die gesamte Beschilderung, Beleuchtung und Markierung
der Fluchtwege erneuert.
 

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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