Bröckemännche verliehen
Analytische Klarheit
Bonn/Region (red). Die Landrätin für den Kreis Ahrweiler, Cornelia Weigand, hat den Bröckemännche-Preis 2022 des Bonner Medien-Clubs (BMC) erhalten. Im Rahmen des Sommerempfangs des BMC überreichte Vorsitzender Prof. Dr. Andreas Archut vor den Augen von rund 200 Gästen im Garten des Funkhauses der Deutschen Welle die kleine Sandsteinskulptur, die dem Original an der Kennedybrücke nachempfunden ist.
Cornelia Weigand war von 2019 bis 2022 Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde Altenahr. Die Flutkatastrophe von Juli 2021 wurde für Weigand – wie für viele andere Verantwortliche in Politik, Verwaltung und Organisationen – zur Bewährungsprobe. Prof. Archut sagte: „Früher als andere erkannte sie deren Tragweite und drängte darauf, Katastrophenalarm auszulösen. Nach der Flut erwies sie sich als versierte Krisenmanagerin, die weit über die 11.000-Seelen-Gemeinde hinaus wahrgenommen wurde. Die parteilose Politikerin lege einen Grad an Eigenständigkeit an den Tag, der heute nur noch selten zu finden ist. In der Flutkatastrophe hat sie bemerkenswerte Qualitäten bewiesen, die zu ihrer Auszeichnung mit dem Bröckemännche-Preis geführt haben.“ Weigand kandidierte nach dem Ausscheiden des bisherigen Landrats selbst für das Spitzenamt und zog bereits im ersten Wahlgang mit 50,2 Prozent an allen übrigen Kandidierenden vorbei.
Als Laudator für Cornelia Weigand konnte der bekannte Journalist und Meteorologe Sven Plöger gewonnen werden. Aufgrund einer Auslandsreise gratulierte er mit einer bewegenden Video-Botschaft zu ihrer Auszeichnung. Er lobte Weigands „analytische Klarheit kombiniert mit deutlichen Worten und ihr unglaublich zupackendes Krisenmanagement.“ Mit Blick auf die zunehmend katastrophalen Folgen, die mit dem Klimawandel einhergehen, sagte der TV-Meteorologe: „Ich hoffe, dass wir am Beispiel von Cornelia Weigand lernen können, wie man mit Katastrophen umgehen muss, denn diese werden sich häufen. Wenn wir den Folgen des Klimawandels vernünftig begegnen wollen, braucht es Politiker Ihres Kalibers. Machen Sie weiter so!“Nachdenkliche Worte fand die Geehrte in ihrer Erwiderung. Sie erinnerte an die Schrecken der Katastrophe vor elf Monaten und ihre Folgen: „Hier und andernorts sind wir es uns schuldig, zeitgemäß und nachhaltig aufzubauen, und dies nicht gegen die Natur, sondern im Einklang mit ihr und mit Rücksicht auf sie.“ Weigand weiter: „Es scheint ja schon als Mut zu gelten, den Finger in die berühmte Wunde zu legen, Dinge klar anzusprechen, schlicht Notwendiges einzufordern, – immer sachlich und respektvoll. Ich habe das in der Katastrophe und in den Monaten seitdem getan und ich werde nicht aufhören damit. Der Bröckemännche-Preis ist mir dafür weiterer Ansporn!“
Der Bonner Medienvlub und der Bröckemännche-Preis
Der Bonner Medien-Club ist die Vereinigung von mehr als 200 Mitgliedern, die als Journalisten und Pressesprecher in Bonn oder der Region leben und/oder arbeiten. Zweck des BMC ist die Pflege der Beziehungen seiner Mitglieder untereinander und zu den Behörden, Institutionen und anderen Einrichtungen des öffentlichen Lebens in der Region.
Namensgeber des Bröckemännche-Preises ist eine Sandsteinfigur an der Bonner Kennedybrücke, deren Miniaturausgabe jährlich als Preis verliehen wird. Der Preis richtet sich an Menschen, die mutig, kritisch, ironisch, direkt und eben nicht so sind, wie alle anderen. Zu den prominenten Preisträgern der 1999 erstmals vergebenen Auszeichnung gehören Unternehmer Dr. Hans Riegel (Haribo), Bundesminister a.D. Wolfgang Clement und Beethovenfest-Intendantin Prof. Dr. Nike Wagner. Der letztjährige Preisträger war der Oskar-Preisträger und Unternehmer Horst Burbulla, der sich für den Bau eines Veranstaltungsturms „Aire“ in Bonn einsetzt. Wer den Bröckemännche-Preis erhält, entscheidet jedes Jahr der Vorstand des BMC. Alle Mitglieder können Vorschläge einreichen.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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