Rotarier Jahrestreffen
Anekdoten von Adenauer

Spende für das Deutsche Museum: Volkhard Wetzel (vorn 3.v.l.) überreicht Antonio Cassallas (vorn 3.v.r) den Spendenscheck im Namen der Bonner Rotary Clubs. In der hinteren Reihe sind der Referent des Abends, Konrad Adenauer (3.v.l.) und Bürgermeister Reinhard Limbach (r.), der die Grüße der Stadt überbrachte. | Foto: who
  • Spende für das Deutsche Museum: Volkhard Wetzel (vorn 3.v.l.) überreicht Antonio Cassallas (vorn 3.v.r) den Spendenscheck im Namen der Bonner Rotary Clubs. In der hinteren Reihe sind der Referent des Abends, Konrad Adenauer (3.v.l.) und Bürgermeister Reinhard Limbach (r.), der die Grüße der Stadt überbrachte.
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Bonn - (who). Einmal im Jahr laden die Mitglieder aller Bonner Rotary
Clubs (RC) zu einer gemeinsamen Veranstaltung ein. Ausrichter dieses
Jahr war der RC Bonn-Rheinbach, der in den Bonner Universitätsclub
eingeladen hatte. Im Mittelpunkt der Veranstaltung, die sich ein
weiteres Mal als Ausdruck der gesellschaftlich-sozialen Rolle erweis,
die die Rotarier in Bonn und weltweit übernehmen, stand zum einen
Konrad Adenauer und die Spende an das Deutsche Museum.

Im Laufe des Abends überreichte Präsident Volkhard Wetzel die
gemeinsame Spende der Bonner RCs in Höhe von 5.500 Euro an das
Deutsche Museum. „Die Rotary Clubs sind prinzipiell selbständig,
aber bündeln immer wieder ihre Kräfte, um mit einer größeren
Spende in Bonn und der Region Zeichen zu setzen“, sagte Präsident
Wetzel, der betonte, dass die Förderung Jugendlicher im Mittelpunkt
der gesellschaftlichen Aktivitäten des RC Bonn-Rheinbach steht.
Antonio Cassellas, Vorsitzender des Fördervereins im
Wissenschaftszentrum an der Ahrstraße, versprach, das Geld gut
anzulegen. Die Berufsbildung in Deutschland habe einen hervorragenden
Ruf und basiere ganz wesentlich auf den Kenntnissen in Mathematik,
Informatik, Naturwissenschaften und Technologie. Hier gelte es, die
sogenannten MINT-Fächer weiterzuentwickeln. Mit der Spende sollen
gezielt Schüler Naturwissenschaften und Informationstechnik
vermittelt werden.Zum 50. Todestag von Konrad Adenauer hatten die
Rotarier seinen Enkel Konrad Adenauer eingeladen. „Sein Vortrag ist
uns eine besondere Ehre“, sagte Volkhard Wetzel in seiner
Ankündigung, denn sein Wirken für den Aufbau der Europäischen Union
komme zu dieser Zeit eine besondere Bedeutung zu, sagte Wetzel, der
damit den Bogen zu einem der Ziele von Rotary schlug: die gemeinsame,
generationenübergreifende Verbindung innerhalb der Gesellschaft.

Konrad Adenauer, der älteste der 24 Enkel des Alt-Bundeskanzlers,
schlug einen weiten Bogen von der historischen Bedeutung seines
Großvaters zu ganz persönlichen Eindrücken und Erlebnissen. „Ich
bin dankbar, dass an so vielen Orten seiner gedacht wird“, sagte er.
In seinem mit unterhaltsamen Anekdoten gewürzten Vortrag ließ er den
Werdegang des „Gründungskanzlers“ Revue passieren, vom Abitur mit
18 Jahren, dem Jura-Studium unter anderem in Bonn bis zum Beginn
seiner kommunalen Karriere, als er mit 30 Jahren Beigeordneter in
seiner Heimatstadt Köln und 1917 dann auch Oberbürgermeister wurde.
Von den Nationalsozialisten gleich 1933 abgesetzt, kam er nach dem
Krieg wieder ins Amt – um kurz darauf von den Briten „wegen
Unfähigkeit“ abgesetzt zu werden, „eine Ironie der Geschichte“.

1949 wurde er dann zum ersten Bundeskanzler der jungen Bundesrepublik
gewählt und blieb dies bis 1963, als er bereits 87 Jahre alt war.
Besonders freute er sich, so der Enkel, dass er auch danach immer noch
als Bundeskanzler angesehen wurde, wie Meinungsumfragen immer wieder
ergaben. Als größte Leistung dieser Zeit gälte die Rückgewinnung
des Vertrauens in Deutschland als verantwortungsvoller Partner der
Weltgemeinschaft, die Heimkehr der Kriegsgefangenen und die
Vorbereitung der Vereinigung Deutschlands im Zeichnen freiheitlicher
Werte. Der Enkel beschrieb Adenauer als Pragmatiker, beharrlich und
unerbittlich: „Wahlkampf, das war für ihn ein Jungbrunnen“. Die
Urteile über die Kanzlerschaft Adenauers aus der Sicht von heute
empfinde er als „nicht nachvollziehbar“. Die Zeit werde immer
wieder als „miefig und muffig“ beschrieben: „Das haben wir als
junge Menschen nicht so empfunden“.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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