Herzlicher Empfang in Bonn
Antrittsbesuch des Bundespräsidenten
Bonn - „Bonn hat dieser Republik gut getan“ sagte Bundespräsident
Frank-Walter Steinmeier in seiner Rede beim Antrittsbesuch in der
Bundesstadt. Denn Bonn stehe für eine politische Vernunftkultur, die
heute nicht mehr selbstverständlich sei.
Gleichzeitig sei Bonn der Wandel vom Regierungssitz zum wichtigen
UN-Standort gelungen, wobei diese Entwicklung noch nicht abgeschlossen
sei, so Steinmeier. Denn weltweit gebe es nicht so viele Städte, die
internationale große Konferenzen ausrichten können. Mit dem World
Conference Center (WCCB) gehöre Bonn nun dazu, erklärte der
Bundespräsident. Mit den großen Konferenzen, wie der
UN-Klimakonferenz im November, könne sich Bonn international noch
mehr profilieren und seine Bedeutung als Konferenzstandort noch weiter
ausbauen, so Steinmeier. Für Frank-Walter Steinmeier war es in
gewisser Weise ein „Heimspiel“, denn er kennt Bonn noch aus seiner
politischen Karriere. So begann sein Tag mit frischen Brötchen, die
er in Endenich für sein Team besorgte und auch selbst zahlte.
Herzliche Begrüßung durch die Bonner Bürger auf dem
Marktplatz
Danach konnten er und seine Frau Elke Büdenbender das Besuchsprogramm
frisch gestärkt absolvieren. Direkt am Wagen vor dem Alten Rathaus
wurden sie von Oberbürgermeister Ashok Sridharan und seiner Frau
Petra Fendel-Sridharan begrüßt. Auf dem Marktplatz hatte sich
bereits eine große Menge Zuschauer angesammelt, die den neuen
Bundespräsidenten und die First Lady herzlich begrüßten. Beim
„Bad in der Menge“, bei dem Steinmeier mit vielen Gästen sprach,
war selbst ein Selfie mit dem Bundespräsidenten möglich. Auf der
Rathaustreppe spielte die B4 Bigband der Musikschule Bonn dazu.
„Mit dem Namen Bonn verbinden sich internationale Verantwortung und
Weltoffenheit. Wir wollen uns in Deutschlands Stadt der Vereinten
Nationen zu unserer Verantwortung bekennen und unseren Beitrag leisten
zu einem demokratischen, weltoffenen und friedliebenden Deutschland
und zu einem von gemeinsamen Werten getragenen Europa“, sagte
Oberbürgermeister Sridharan beim anschließenden Empfang im Alten
Rathaus. Hier trugen sich der Bundespräsident und die First Lady auch
ins Goldene Buch der Stadt ein. Für Frank-Walter Steinmeier war dies
bereits die zweite Unterschrift: Denn am 7. Juni 2015 hatte er sich
als Bundesaußenminister bei der Eröffnung des WCCB-Hauptgebäudes
und nun zum zweiten Mal als Bundespräsident verewigt.
Als Gastgeschenk überreichte Oberbürgermeister Sridharan einen
Farblinolschnitt des Bonner Künstlers und Preisträgers der
August-Macke-Medaille, Karl Theo Stammer. Das Motiv zeigt ein
„Abbild“ von Kurfürst Clemens August u.a. mit einem Hinweis auf
dessen Leidenschaft als Falkenjäger. „Vielleicht finden sie in der
Villa Hammerschmidt ein passendes Plätzchen für das Bild“, meinte
Sridharan. Bundespräsident Steinmeier versprach, gemeinsam mit seiner
Frau öfter nach Bonn zu kommen. Und dies sei nicht nur der Villa
Hammerschmidt, sondern auch der Stadt Bonn zuzuschreiben, mit der er
viele politische Erinnerungen verbinde. Kurz nach Mittag ging es dann
gemeinsam zum Alten Plenarsaal, wo der Bundespräsident ein
gemeinsames Mittagessen mit Vertretern der Stadtgesellschaft hatte.
Die Villa Hammerschmidt in Bonn ist der zweite Dienstsitz des
Bundespräsidenten
Im Museum Alexander König traf der Bundespräsident dann die
Schülerinnen und Schüler der Marie-Kahle-Gesamtschule. Das Museum
hat bundespolitisch eine hohe historische Bedeutung, weil in seinem
Lichthof 1948 die konstituierende Sitzung des parlamentarischen Rats
stattfand, der das Grundgesetz erarbeitete, das am 23. Mai 1949
offiziell verkündet wurde. Um 15 Uhr ging es dann gemeinsam zur Villa
Hammerschmidt, wo Bundespräsident Steinmeier mit den Schülern ein
Gespräch führte, bei dem es um die repräsentative Demokratie ging.
Bonn ist der zweite Arbeitsplatz von Frank-Walter Steinmeier. Denn die
Villa Hammerschmidt an der Adenauer Allee, gleich gegenüber dem
Museum Alexander König, ist neben dem Schloss Bellevue in Berlin
Amtssitz des Bundespräsidenten. Wenn er sich dort aufhält, ist die
Standarte auf dem Dach des Gebäudes gehisst.
#article
- Wolfgang Hoevedesbrunken
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.