Tag der offenen Tür
Astronauten, Satelliten und Raketen

Technik - nicht immer zum Anfassen, aber auf jeden Fall fachkundig erklärt und aus nächster Nähe zu betaunen; das gab´s auch in diesem jahr beim Tag der offenen Tür beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt in Bonn-Oberkassel. | Foto: Helmut Müller
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  • Technik - nicht immer zum Anfassen, aber auf jeden Fall fachkundig erklärt und aus nächster Nähe zu betaunen; das gab´s auch in diesem jahr beim Tag der offenen Tür beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt in Bonn-Oberkassel.
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Oberkassel - Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Bonn öffnete
am letzten Wochenende zum zweiten Mal seine Türen und ließ gut 3.300
Besucher einen Blick hinter die Kulissen der drei in Bonn-Oberkassel
tätigen Einrichtungen, DLR Projektträger, Raumfahrtmanagement und
Projektträger Luftfahrtforschung, werfen.

Die Besucher zwischen „Acht und Achtzig“ spazierten durch einen
simulierten „Wald“ von Neuronen, übten im Simulator die Reaktion
auf einen allergischen Schock bei Kindern, wettstreiteten am Computer
um effiziente Transportwege, erkunden die Welt des
Rotmilan-Greifvogels und erfuhren, wie man sich für Umwelt und
Naturschutz engagieren kann.
Begrüßen konnten sie „CIMON“, den mobilen
Astronauten-Assistenten von der ISS und natürlich Dr. Matthias Maurer
den „Neuen“ unter den ESA Astronauten. Seit Juli 2015 ist Matthias
Maurer Mitglied des Europäischen Astronautenkorps, ist aber immer
noch der Neue. In seinem Blaumann, der klassischen Arbeitskluft aller
Astronauten der europäischen Weltraumorganisation ESA, schrieb er
stundenlang Autogramme, war sich für kein Selfie zu schade und
beantwortete soweit es die Zeit zuließ viele Fragen.
Nach seinem Besuch in Oberkassel wird er weiterhin für seinen ersten
Raumflug trainieren und pendelt zwischen Köln, Houston, Moskau und ab
August auch zwischen Peking hin und her. Reizvoller für ihn wäre
allerdings eine Reise zum Mond. Als studierter
Werkstoffwissenschaftler interessiert ihn alles, was man auf unserem
Erdtrabanten finden und vor allem daraus herstellen kann. Daher ist
für ihn der Mond die wichtigste Zwischenstufe für eine Reise zum
Mars.
Gleich neben dem Hotspot von Matthias Maurer konnten sich die Besucher
einen Eindruck vom Triebwerk der stärksten europäischen
Trägerrakete ARIANE 6 verschaffen. Zum 50. Geburtstag der Mondlandung
hatten die Organisatoren außerdem beeindruckende Bilder und
Informationen diese Ereignisse eingestellt. Gleiches galt für Videos
vom Erdbeobachtungssystem Copernicus sowie der fliegenden Sternwarte
SOFIA.
Der Projektträger Luftfahrtforschung versuchte den Ansprüchen der
Passagiere in Puncto
Sicherheit, Zuverlässigkeit und Qualität Rechnung zu tragen und
wollte diesem Anspruch durch moderne Triebwerkstechnik, durch
fortschrittliche Bauweisen und nicht zuletzt durch die Digitalisierung
in der Kabine gerecht werden.

In Zeiten des Klimawandels ist die Erdbeobachtung besonders relevant.
Gezeigt wurde wie Satelliten hochgenau und über einen langen Zeitraum
präzise die Erde erkunden, vermessen und verstehen. Nicht nur für
die Kids war die Technologie eines Segelflugzeuges interessant.
Motorlos konnten sie in einem Segelflugsimulator fliegen, die
grenzenlose Freiheit in absoluter Stille erleben und erfahren, wie es
ist, selbst im Cockpit zu sitzen.
Ein weiteres Highlight war die Raumfahrtshow auf der großen Bühne im
gelande. Zweimal nahmen die Wissenschaftler DLR die Besucher mit auf
eine Reise zur Internationalen Raumstation. Mit einfachen Experimenten
wurde erklärt, wie beispielsweise ein Raumschiff ins Weltall fliegt.
Unterstützt wurden die Wissenschaftler von staunenden Besuchern,
meist Kindern. Sogar mit einer Virtual-Reality-Brille konnten sie
dabei einen kleinen Rundgang durch die ISS machen.
Klaus Hamacher, stv. Vorstandsvorsitzender der DLR ,zeigte sich
erfreut über die Resonanz und plant eine dritte Auflage in 2021.
Vielleicht kann er dann Dr. Matthias Maurer nach einer gelungenen
Premiere im Weltraum erneut in Oberkassel begrüßen.

- Helmut Müller

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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