Vergleich mit der Umwelthilfe
Auch künftig keine Fahrverbote auf der Reuterstraße
Bonn - Der Verkehr auf der Reuterstraße wird auch künftig rollen.
Allerdings mit Tempo-30 und - wenn die Grenzwerte weiterhin
überschritten werden sollten - gesteuert durch eine
Pförtnerampel.
Die Deutsche Umwelthilfe und die Stadt Bonn haben sich vor dem
Oberverwaltungsgericht Münster im Streit um drohende Fahrverbote
wegen zu hoher Schadstoffbelastung der Luft auf einen Vergleich
geeinigt. Im Kern sieht dieser vor, dass die bereits im
Luftreinhalteplan vorgesehenen Maßnahmen fortgeführt werden. Dazu
gehören beispielsweise die Ausrüstung der Busflotte mit
Filteranlagen, Verbesserungen beim ÖPNV-Angebot, die Planung von
Radpendlerrouten oder das Bereitstellen von Mietfahrrädern.
Die Belastung durch Autoabgase auf der Reuterstraße sollen weiter
verringert werden. Das Maßnahmenpaket dazu sieht neben der
Ausschilderung von Ausweichrouten über die Autobahnen die
Beibehaltung der geltenden Tempo-30-Regelung und strengere Kontrollen
vor. Außerdem ist bereits ein Gutachten in Auftrag gegeben worden,
das prüfen soll, wie mit einer so genannten "Pförtnerampel" die
Einfahrt von der Autobahn auf die Reuterstraße geregelt werden kann,
ohne dass es zu gefährlichen Rückstaus kommen soll.
Die Pförtnerampel wird allerdings nur gebraucht, wenn die
Schadstoffbelastung auch im kommenden Sommer noch über den
Grenzwerten liegen sollte. Und danach sieht es nicht aus: Bereits im
vergangenen Jahr lag der Wert nur noch minimal über dem Erlaubten.
"Aufgrund der anhaltend rückläufigen Messwerte ist davon auszugehen,
dass der Grenzwert im laufenden Jahr an allen Stellen im Stadtgebiet
eingehalten wird", gibt sich die Stadt Bonn optimistisch.
Insgesamt scheinen alle Verantwortlichen bei der Stadt und dem
Regierungspräsidium froh darüber zu sein, im Streit mit der DUH noch
einmal mit einem blauen Auge davongekommen zu sein. „Der
geschlossene Vergleich ist eine gute Nachricht für die Stadt Bonn“,
kommentiert beispielsweise OB Ashok Sridharan. „Wir sind sehr
zufrieden, dass sich unsere Anstrengungen für bessere Luftqualität
positiv auswirken und wir Fahrverbote durch darüber hinausgehende
Verabredungen vermeiden konnten. Bonn wird den Weg, die Nutzung von
ÖPNV und Fahrrad attraktiver zu machen, fortsetzen.“
- unserer Redaktion
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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