Seelsorge in Corona-Zeiten
Auf vielfältigen Weisen findet die Kirche zu den Mensch ...

Die Kirchen gehen neue Wege, um auch in der Corona-Krise für ihre Gemeindemitglieder da zu sein. | Foto: mt
  • Die Kirchen gehen neue Wege, um auch in der Corona-Krise für ihre Gemeindemitglieder da zu sein.
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Bonn/Region - (ine) Viele Menschen suchen gerade in der Krise Trost in der
Gemeinschaft und im Glauben. Gottesdienste in der gewohnten Weise
können aufgrund der Corona-Krise zur Zeit nicht stattfinden, daher
gehen auch die Kirchen neue Wege und versuchen die Menschen über
Online-Angebote vom Gottesdienst per Live-Stream bis zur
Orgelmusikreihe, zu erreichen.

Dass das nicht immer ausreicht, hatte auch das Stadtdekanat Bonn in
den vergangenen Tagen festgestellt. Mehrere Katholiken hatten um einen
Kommunionempfang gebeten, um sich in der Krise seelisch zu stärken.
„In der Remigiuskirche in der Innenstadt und in Herz Jesu in Bad
Godesberg standen Seelsorger mehrere Stunden zur Verfügung, um die
Heilige Kommunion einzeln zu reichen. Am Eingang der Kirche gab es ein
Hinweisschild mit Verhaltensregeln. In jeder Kirche haben etwa 60-80
Personen von der Einzelkommunion Gebrauch gemacht. Das geschah ohne
Drängen und zeitlich entzerrt. Die Kommunionempfänger waren tief
bewegt, zu Teilen standen ihnen die Tränen in den Augen. Für die
Seelsorger waren es sehr bewegende Momente, die bestätigt haben, dass
es richtig war, dieses Angebot zu machen. Wir prüfen gerade, ob wir
dieses Angebot auch bei den jetzt geltenden Regeln weiter umsetzen
können“, heißt es dazu vom Stadtdekanat. Auch das Online-Angebot,
die Live-Übertragung der Sonntagsmesse mit Fastenpredigt aus der
Reihe „Seelen-Sehnsucht“ von Stadtdechant Dr. Wolfgang Picken auf
www.bonn-muenster.de, sei von vielen tausend Zuschauern angeklickt und
sehr positiv aufgenommen worden. „Da es allerdings aufgrund der
Internetverbindung zu technischen Problemen kam, haben wir den
Gottesdienst später als Video und die Predigt im PDF Format auf
unsere Homepage gesetzt. Ab dem kommenden Sonntag werden unsere
Gottesdienste voraussichtlich in Kooperation mit einem Fernsehsender
übertragen.“

Beim Stadtdekanat Bonn arbeiten viele Seelsorger in der Begleitung von
Alten, Kranken und Sterbenden auch vor Ort. Weiter gibt es den
seelsorglichen Notruf, mit dem die Priester der Stadt die Begleitung
der Sterbenden sicherstellen. Zudem stellen die Seelsorger eine
telefonische und digitale Erreichbarkeit her und sind fast rund um die
Uhr erreichbar und per Telefon, Video oder Mail gesprächsbereit.
Infos dazu gibt es auf der Internetseite des Stadtdekanats unter
www.katholisch-bonn.de und auf dem Homepages der einzelnen
Kirchengemeinden.

Auch beim Evangelischen Kirchenkreis Bad Godesberg-Voreifel geht man
kreative Wege, um die Gemeinde zu erreichen. Die Ev.
Johannes-Kirchengemeinde bietet im Internet unter
https://johannes-kirchengemeinde.de/kirche-geht-weiter-trotzt-corona/
Gottesdienste zum Schauen, Hören, Lesen und Extras für Kinder und
Jugendliche. Nutzer werden gebeten, den Text zum Sonntagsgottesdienst
für ältere Menschen in der Nachbarschaft oder im Bekanntenkreis in
großer Schrift auszudrucken und diesen in den Briefkasten zu stecken.
Für ein weiteres Angebot benötigt man sogar nur ein Telefon. Das 18
Uhr-Gebet, das täglich neugestaltet wird, kann jeder unter 0228/ 97
27 59 31 anhören. „Am schönsten wäre es, wenn dies um 18 Uhr
geschehe, weil so eine Gebetsgemeinschaft zur gleichen Zeit entsteht.
Aber natürlich funktioniert die Telefonnummer rund um die Uhr - auch
nachts“, heißt es dazu von Pfarrer Jan Gruzlak.

Die Ev. Kirchengemeinde Meckenheim lädt zur „Andacht um den
Küchentisch“ ein, wenn sonntags um 10 Uhr die Glocken läuten.
Zuvor kann auf www.meckenheim-evangelisch.de die neueste
Küchenandacht heruntergeladen werden, um dann mit den Liebsten zu
Hause gemeinsam zu lesen, zu beten und zu singen. Auch diese Andachten
eignen sich gut zum Ausdrucken und Weitergeben an die Nächsten. Die
Thomas-Kirchengemeinde in Bad Godesberg ist gleich mit zwei
Video-Gottesdiensten vertreten: aus der Christuskirche sendet Pfarrer
Oliver Ploch, aus der Pauluskirche meldet sich Pfarrer Siegfried
Eckert. Beide sind unter https://bgv.ekir.de/zu finden. Die
Heiland-Kirchengemeinde veröffentlicht regelmäßig
Lesegottesdienste.

In Swisttal läuten immer um 18 Uhr die Glocken, zu sehen und hören
auf Instagram bei Pfarrerin Claudia Müller-Bück. Superintendent
Mathias Mölleken vom Ev. Kirchenkreis Bad Godesberg-Voreifel betont:
„Wir sind und bleiben Gemeinde“ und weist darauf hin, dass
natürlich alle Pfarrerinnen und Pfarrer und die Diakonie erreichbar
bleiben. Beraten wird per E-Mail, Skype oder Telefon.

Beim Evangelischen Kirchenkreis Bonn spielt jeden Abend ein anderer
Kirchenmusiker aus Bonn und der Region einen Beitrag zur neuen
Orgelmusikreihe „Mein Lied für Dich“. Das Konzert und der Text
finden sich unter www.bonn-evangelisch.de.

Jeden Sonntag wird hier zudem ein Gottesdienst für den ganzen
Kirchenkreis zum Streamen angeboten. „Es ist der zentrale
Gottesdienst für unsere Kirchengemeinden und wir laden alle Menschen
ein, ihn zu verfolgen und mitzufeiern“, erklärt Superintendent
Dietmar Pistorius.

Als hörbares Zeichen der Gemeinschaft und Verbundenheit läuten
sonntags auch im Kirchenkreis Bonn die Glocken der Kirchen und rufen
zu Gebet und Andacht.

Die Seelsorger der Katholischen Kirche Bad Godesberg stehen ebenfalls
selbstverständlich für Gespräche zur Verfügung. Die persönlichen
Rufnummern und E-Mail-Adressen sind unter „Kontakte“ in den
Schaukästen oder auf den Homepages zu finden. Viele Informationen
dazu unter http://www.kirche-in-godesberg.de/. Eine Kontaktaufnahme
für Gespräche aber auch für die Spendung der Krankenkommunion sind
zudem über die Rufnummer 0157/ 34524911 oder per E-Mail an
anliegen@godesberg.com möglich. Der Priesternotruf für Schwerkranke
oder Sterbende lautet Tel. 0157/ 88796795. Die zentrale Rufnummer des
Pfarrbüros ist zu den Bürozeiten unter Tel. 0228/ 38756056 zu
erreichen.

Wer zu Hause beten und sich dabei nicht alleine fühlen möchte, kann
warten bis die Kirchenglocken erklingen. Täglich um 19.30 Uhr ertönt
bistumsweites Glockengeläut und ruft die Gebetsgemeinde mit diesem
solidarischen Hoffnungszeichen zum Innehalten auf. Und auch wenn keine
Gottesdienste und Messen stattfinden, sind die Kirchen für
persönliche Gebete geöffnet.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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