Ausstellung Beethoven moves
„Beethoven moves“: Ausstellung im LVR-Museum in Bonn z ...
Bonn - (we) „Beethoven moves“ heißt das Ursprungsprojekt. Nach einer
Idee von Rita Baus verwirklichten die Partner Don Bosco und das
Beethoven Orchester Bonn mit Unterstützung der Beethoven
Jubiläums-Gesellschaft im kolumbianischen Medellin, was die meisten
Menschen ohnehin spüren: Beethoven bewegt. Musik macht glücklich.
Musik hilft, die Menschen und die Welt zusammenzuführen.
Also fuhren Musiker des Beethoven-Orchesters nach Medellin, um die
dortige Jugend, die im Don Bosco-Zentrum Medellin lebt und lernt, mit
Beethoven zusammen zu bringen. Die kolumbianischen Jugendlichen
wussten vorher nicht, wer Beethoven war und was er gemacht hat. Aber
nach den ersten Tönen gingen die Emotionen hoch: Die Musik regte die
jungen Menschen an, sich auf ihre eigene Art auszudrücken. Mit Tanz,
Rap, Graffiti und dem Versuch, selbst Musik zu machen. Die Geschichte
dieses noch laufenden Projekts wurde filmisch und fotografisch
dokumentiert und ist jetzt bis Ende September im LVR-Museum Bonn in
eindrucksvollen Bildern und Aktionen zu sehen.
Diese Dokumentation wird ergänzt durch eine Fotoausstellung von
Judith Döker, die weltweit unter anderem mit der Fragestellung „Was
macht Dich glücklich?“ unterwegs war und 150 Interviews zu dem
Thema geführt hat, jeweils mit Porträtfotos versehen.
Beide Ereignisse, also Beethoven und Glück titeln unter dem Rubrum
„Beethoven moves! - Drei Fragen: Glück“ und handeln insgesamt
davon, von Menschen zu erzählen, die auf unterschiedliche Weise
Glück erleben und dazu beitragen, die Welt ein Stück liebens- und
lebenswerter zu machen.
Die Jugendlichen in Medellin leben in Angst und Schrecken. „Neulich
wurde ein Kind dabei erschossen, als es die Straßenseite wechselte.
Dabei überschritt es die unsichtbare Grenze zwischen zwei
Drogen-Kartellbereichen,“ berichtet Rita Baus. Klar ist, dass die
Musik die kolumbianischen Jugendlichen dazu anregt, positive Energie
nach außen zu tragen. Musik ist mehr als ein Mittel, die Zeit
herumzukriegen. Das machten die Abgesandten des Beethoven Orchesters
Bonn vor Ort in Medellin sehr deutlich. So deutlich, dass die
Jugendlichen mittlerweile unentwegt trainieren und ihren Traum vom
musikalischen Glück leben. So sehr, dass eine Abordnung aus Medellin
demnächst in Bonn ihre Aufwartung machen wird. Musik verändert eben
die Welt und macht aus als wertlos erachteten Menschen wertvolle und
hoffnungsvolle Persönlichkeiten mit Perspektive, wie auch der
Geschäftsführer von Don Bosco Bonn, Nelson Penedo, bestätigt.
Don Bosco ist die Organisation der Salesianer, die sich weltweit darum
kümmert, scheinbar perspektivlosen Jugendlichen eine prosperierende
Zukunft zu ermöglichen. Dass das Glücksempfinden in jedem Einzelnen
auch unabhängig von den jeweils individuellen Lebensumständen
gelingen kann, ist nicht zuletzt den Interviews von Judith Döker zu
entnehmen. Sie zeigt in der Ausstellung das Portrait von zwei
Heroinsüchtigen, die ihr auf dem Straßenstrich begegnet sind. Trotz
der sie belastenden Drogensucht wissen sie genau, was Glück für sie
bedeutet. Am, 13. und 14. August bringen zwei Künstler, einer davon
aus Medellin, ein 20 Meter langes Graffiti im Skulpturenhof des
LVR-Museums an. Thema: Beethoven moves - Glück. Die Ausstellung ist
noch bis zum 19. September zu sehen.
www.landesmuseum-bonn.lvr.de
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.