Bonn leuchtet, BonnFest und Ostdeutscher Markttag
Bleiben die Lichter aus?

Lichtverschmutzung oder ein Fest, das zum leisen Genießen der City einlädt? Bonn leuchtet, das BonnFest sowie der Ostdeutsche Markttag sollen in der bisherigen Form abgeschafft werden. | Foto: we (Archiv)
  • Lichtverschmutzung oder ein Fest, das zum leisen Genießen der City einlädt? Bonn leuchtet, das BonnFest sowie der Ostdeutsche Markttag sollen in der bisherigen Form abgeschafft werden.
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Bonn - (mt). Es sind beliebte Termine im Bonner
Veranstaltungskalender: Doch die Bezirksvertretung hat beschlossen,
dass die Veranstaltungen „Bonn leuchtet“, „BonnFest“ und der
„Ostdeutsche Markttag“ nicht mehr in bisher bekannter Form
stattfinden sollen.

Es sei in Zeiten von „Lichtverschmutzung, Insektensterben und
Klimakatastrophe“ ein falsches Signal: Das BonnLeuchtet soll nach
dem Willen der Bezirksvertretung Bonn nicht mehr in seiner heutigen
Form stattfinden. „Hier bedarf es eines grundsätzlich neuen
Veranstaltungskonzepts“, so Hanno von Raußendorf von den Linken.

Dieser Kritik entgegnet Maike Reinhardt, Geschäftsführende von
City-Marketing Bonn e.V.: „Alternativen sind für uns im Moment
nicht wirklich vorstellbar. Es geht hier um einen Anziehungsmagneten,
der mindestens drei Tage in der Bonner Innenstadt stattfindet, ohne zu
laut oder zu kommerziell zu sein. Es soll ein leises Genießen der
City sein, welches mit dem verkaufsoffenen Sonntag und der Strahlkraft
der Händler seinen Höhepunkt findet. Wir können uns Änderungen
vorstellen, ein komplett neues Konzept erscheint uns schwierig, denken
aber, dass wir sicher gute Vorschläge seitens derer bekommen, die das
Konzept nicht mehr wollen.“

Ähnlich stellt sich die Situation auch für die CDU dar. Der
Stadtbezirksvorsitzende David Lutz sieht insbesondere die Situation
der Einzelhändler nun nochmals verschärft: „Den Bonner Geschäften
und ihren Angestellten werden hier Perspektiven genommen werden,
anstatt sie in dieser schwierigen Lage zu unterstützen. Dass
traditionelle Feste auch Hoffnung und Halt geben – insbesondere in
einer Zeit der Einschränkungen und Entbehrungen – wird anscheinend
vollständig ausgeklammert.“

Beim „Ostdeutschen Markttag“ hielt eine Mehrheit des Gremiums den
Namen nicht mehr für akzeptabel. Denn mit „ostdeutsch“ seien in
diesem Kontext die nach 1945 verlorenen Gebiete des Deutschen Reichs
gemeint. „Im Jahr 2021, ein Dreivierteljahrhundert nach Ende des
Zweiten Weltkriegs, gibt es keinen Zweifel über den Verlauf von
Deutschlands Ostgrenze mehr. Eine Veranstaltung, die dies mit ihrem
Namen in Frage stellt, passt nicht zu unserer modernen und weltoffenen
Stadt“, erklärte Hanno Raußendorf.

Der Bund der Vertriebenen kritisiert die Entscheidung, die man als
„Schlag ins Gesicht der Vertriebenen“ versteht und bringt in Folge
einen möglichen Umzug der Veranstaltung nach Bad Godesberg ins Spiel.
Dadurch würden vermutlich zahlreiche Besucher, die auch überregional
anreisen, nicht mehr ihren Weg in die City finden. Maike Reinhardt:
„Der Handel, wie auch die Gastronnomie, ist - wie so viele Branchen
- durch Corona sehr gebeutelt und braucht von daher alles an
Unterstützung, was nur geht. Jeder Besucher zählt! Insofern ist für
die Gastronomen, Händler und Aussteller jedes Fest zur Sicherung der
Arbeitsplätze und Erhalt der Unternehmungen wichtig!"

Die dritte Veranstaltung, die nicht mehr wie bisher stattfinden soll,
ist das „BonnFest“. Dafür wünscht sich die Bezirksvertretung
eine deutlich stärkere kulturelle Ausrichtung, bei der nicht mehr der
reine Kommerz im Vordergrund stehe.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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