Abschied mit einem Knall
Bonn-Center ist nach erfolgreicher Sprengung Vergangenheit
Bonn - (who). Die Sprengung des Bonn-Centers zog viele Schaulustige
mit ihren Familien aus Bonn und dem Umland an, die sich das Spektakel
inmitten der Stadt nicht entgehen lassen wollten. „Die Sprengung ist
wie geplant gelaufen“, zeigte sich Sprengmeister Eduard Reisch von
der Reisch Sprengtechnik zufrieden. „Alles fiel dahin, wo es hin
sollte und weder Personen noch Objekte wurden nach jetzigem
Kenntnisstand beschädigt.“ Einzig unzufrieden zeigte er sich, dass
die Staubwolke nach der Sprengung einen grauen Schleier auf Autos und
Straßen hinterließ.
Über 150 Kräfte aus Feuerwehr, Polizei, Technischem Hilfswerk und
Stadtordnungsdienst waren am Sonntagvormittag im Einsatz und achteten
darauf, dass sich die Besucher nicht selbst in Gefahr brachten und
sich an die eingerichteten Absperrungen hielten.
Alles ging los am Sonntagmorgen, als man die ersten Signaltöne
vernahm. Der Platz rund um die Reuterbrücke füllte sich zusehends
und auch die freigegebenen Dächer, wie z.B. das des Marriot-Hotels,
waren ebenso schnell von Schaulustigen belagert wie die restlichen,
freigegebenen Plätze.
Von einigen war der letzte Warnton kaum vernommen, als sich ein kurzes
„bum bum“ anschloss und etwa vier Sekunden später das einst
stolze, 60 Meter hohe Bonn-Center Geschichte war und in einer riesigen
Staubwolke verschwand. Die Zuschauer allenthalben jubelten und
applaudierten, denn der Skelettbau fiel genau dorthin, wohin
Sprengmeister Eduard Reisch und sein Team es geplant hatten.
Niemand wurde verletzt und es gab keine Schäden an den
Nachbarhäusern. Es sei alles super gelaufen, hieß es auf der
anschließenden Presskonferenz. Einzig ein PKW musste abgeschleppt
werden und bei der Freigabe gab es ein paar Unstimmigkeiten, da die
Kräfte von BonnOrange noch kräftig beim Putzen waren, als die
Sperrung für die Fußgänger wieder aufgehoben wurde, wie Stephanie
Clemens-Krämer vom Stadtordnungsdienst mitteilte.
Nach der Beseitigung des Bauschutts wird an Stelle des Bonn-Center ein
offenes Stadtquartier mit dem Namen „Neuer Kanzlerplatz“
entstehen. Im Auftrag der Art-Invest Real Estate Management GmbH
werden bis 2020 drei Gebäudekomplexe und ein Hochhaus mit 60.000 bis
70.000 m² gebaut. Fünf bis sieben Stockwerke hoch werden hier
flexibel einteilbare Bruttogeschäftsflächen für Gastronomie und
Einzelhandel entstehen, die einen zusätzlichen Mehrwert für
Angestellte und die Nachbarschaft bieten. Das Hochhaus wird eine Höhe
zwischen 60 bis 101,5 Meter haben. „Wir möchten diesen Standort
wiederbeleben und zu dem machen, der er einmal war: Bonns beste
Adresse“, sagte der Projektleiter von Art Invest, Thomas Leise. Die
Tiefgarage mit ca. 1.000 Stellplätzen sowie die ca. 370
Fahrradstellplätze sollen für eine entspannte Verkehrssituation
sorgen. Baubeginn wird ca. Anfang 2018 sein.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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