Sea Eye rettet Menschenleben
Bonner Ortsgruppe von Sea Eye organisierte eine Mahnwache

Die Bonner Ortsgruppe von Sea-Eye organisierte am Bottlerplatz eine Mahnwache, um auf die Situation von Migranten aufmerksam zu machen, die weiterhin durch die EU-Abschottungspolitik im Mittelmeer sterben. | Foto: Sea Eye Bonn e.V.
  • Die Bonner Ortsgruppe von Sea-Eye organisierte am Bottlerplatz eine Mahnwache, um auf die Situation von Migranten aufmerksam zu machen, die weiterhin durch die EU-Abschottungspolitik im Mittelmeer sterben.
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Bonn - (red) Mit einer Mahnwache und einem Informationsstand machte die
Bonner Ortsgruppe von Sea-Eye am Bottlerplatz auf die Situation von
Migranten aufmerksam, die weiterhin durch die EU-Abschottungspolitik
im Mittelmeer sterben. Ein weiterer Anlass war eine Spendenaktion von
Sea-Eye zur Unterstützung des Seenotrettungseinsatzes des neuen
Schiffs SEA-EYE 4, welches Anfang 2021 ausläuft, um auch in Zukunft
Menschenleben zu retten.

Sea-Eye appellierte an die Verantwortlichen der Europäischen Union
die „menschenverachtende Praxis der Abschreckung von Migranten durch
bewusstes Wegschauen“ zu beenden. „Die Mitgliedstaaten der
Europäischen Union ignorieren ihre Pflicht zur Seenotrettung. Sie
weigern sich, ihrer staatlichen, humanitären Aufgabe im Mittelmeer
nachzukommen. Weil es zudem kaum sichere legale Fluchtwege gibt, wagen
weiterhin viele Menschen die lebensgefährliche Überfahrt über das
Mittelmeer“, sagte John Contenius von Sea-Eye Bonn. Das
Einsatzgebiet sei sehr groß und es gebe nur eine Handvoll
Rettungsschiffe – ein weiteres ziviles Rettungsschiff sei daher
dringend notwendig.

Zudem werde die zivile Seenotrettung immer wieder aus politischen
Gründen und mit bürokratischen Schikanen blockiert, sodass zurzeit
die meisten Schiffe der zivilen Seenotrettung festgesetzt seien.
„Bis die Europäische Union handelt, dürfen wir nicht tatenlos
zusehen, wie vor unseren Augen weiterhin Menschen in höchster Not an
der europäischen Außengrenze, der tödlichsten Grenze der Welt,
ertrinken“, fordert Contenius weiter.

Die Bonner Gruppe setzt sich dafür das Ziel, Sea-Eye mit einer Spende
von 5.000 Euro zu unterstützen. Dies entspreche umgerechnet einem
Rettungstag auf See. Wer dabei helfen möchte, kann das unter
https://betterplace.org/f36496 tun.

Sea-Eye e. V. ist eine Hilfsorganisation, die sich 2015 gegründet
hat, um dem Sterben im Mittelmeer nicht tatenlos zuzusehen. Mit dem
Rettungsschiff ALAN KURDI sucht Sea-Eye nach Menschen in Seenot,
rettet sie, versorgt sie und bringt sie in Sicherheit. Nachdem 2018
die beiden Schiffe SEA- EYE und SEEFUCHS aus politischen Gründen
blockiert wurden, hat der Verein ein neues Schiff gekauft und es im
Februar 2019 auf den Namen ALAN KURDI getauft.

Der Schiffsname ist dem syrischen Jungen Alan Kurdi gewidmet, der 2015
auf seiner Flucht im Mittelmeer ertrank und dessen Foto um die Welt
ging. Mit den besten Wünschen seines Vaters trägt das Schiff Alan
Kurdis Namen, um an die Aufgabe des Vereins zu erinnern: Menschenleben
retten. Sea-Eye rettete seit seiner Gründung insgesamt 15.189
Menschen aus Seenot.

Die Bonner Gruppe setzt sich seit Januar 2018 von Bonn aus für die
Seenotrettung im Mittelmeer ein und unterstützt den Verein mit
Infoständen, Benefiz-Konzerten und Vorträgen und informiert über
die Lage im Mittelmeer. Der Finanzbedarf für die Rettungseinsätze
sei groß. Ein dreiwöchiger Rettungseinsatz mit der ALAN KURDI koste
zirka 60.000 Euro, so John Contenius. Mit dem neuen Schiff der
„Sea-Eye 4“ würden sich die Kosten sogar verdoppeln. In 2019
gelang es der Bonner Gruppe, zirka einen halben Rettungseinsatz zu
finanzieren.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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