SWB-Bahn
Bonns Bahnflotte wächst

Oberbürgermeisterin und Aufsichtsratsvorsitzende von SWB Bus und Bahn, Katja Dörner, mit Bereichsleiter Bernt Junker und Geschäftsführerin Anja Wenmakers im Cockpit des Nachbaus der neuen Stadtbahnen.  | Foto: Benjamin Westhoff/Stadtwerke Bonn
  • Oberbürgermeisterin und Aufsichtsratsvorsitzende von SWB Bus und Bahn, Katja Dörner, mit Bereichsleiter Bernt Junker und Geschäftsführerin Anja Wenmakers im Cockpit des Nachbaus der neuen Stadtbahnen.
  • Foto: Benjamin Westhoff/Stadtwerke Bonn

Bonn-Dransdorf (red). Das Objekt der Begierde misst 6,74 Meter in der Länge und 2,65 Meter in der Breite. Es vermittelt im Kleinen einen realistischen Eindruck davon, was im Großen auf die Menschen in Bonn und der Region zukommt. Das Konzeptmodell der neuen CAF-Stadtbahn in Dransdorf schaute sich nun der Aufsichtsrat von SWB Bus und Bahn in Anwesenheit der Geschäftsführung an.

Die Stadtwerke beschaffen gemeinsam mit den Elektrischen Bahnen der Stadt Bonn und des Rhein-Sieg-Kreises (SSB) 32 neue Stadtbahnen, die der spanische Hersteller CAF liefert. „22 Fahrzeuge haben wir zur Taktverdichtung gekauft und zehn als Ersatz für ältere Fahrzeuge, damit wir die Flotte sukzessive weiter erneuern“, sagte Anja Wenmakers, Geschäftsführerin SWB Bus und Bahn. Man wolle die Verkehrswende aktiv vorantreiben.

Doch bevor die Fahrzeuge gefertigt werden, veranschaulichen sogenannte Mock-ups den Entwurf. Um einen Eindruck vom Innenleben zu erhalten, war im Januar ein erstes Modell aus Holz erstellt worden. Eine Virtual-Reality-Brille machte den Wagen begehbar, Sitze, Haltestangen, Griffe und das Platzangebot wurden visualisiert.

Gefragt sind nachhaltige Lösungen

„Die Verbesserungsvorschläge unseres Fahrpersonals und auch der Behindertengemeinschaft haben wir berücksichtigt. Mit dem neuen Mock-up sind wir jetzt deutlich näher am Endergebnis, denn wir wollen möglichst Zufriedenheit auf allen Seiten“, führte Anja Wenmakers, Geschäftsführerin SWB Bus und Bahn, nach dem Einstieg aus.

Eine VR-Brille ist nicht mehr nötig. Fahrerstand und Fahrgastbereich muten an, als könnte es gleich losgehen. Wände, Decken, Fenster, Haltestangen und Fahrkarten-Entwerter sind vorhanden und selbst die Sitze bezogen. Allerdings noch mit unterschiedlichen Materialien. „Hier überlegen wir gerade, was die nachhaltigste Lösung ist“, erklärte Bernt Junker, Bereichsleiter Schienenfahrzeuge bei SWB Bus und Bahn.

Beim Nachbau hat sich Junker mit seinem Team für die Fahrerkabine und den Multifunktionsbereich entschieden. „Bei diesen müssen viele Interessen unter einen Hut gebracht werden“, so Junker. Hat der Scheibenwischer den richtigen Radius? Sind Schalter und Knöpfe für das Fahrpersonal gut erreichbar, die Anzeigen für alle Fahrgäste sichtbar? Ist ausreichend Platz für Kinderwagen, Räder und Rollstühle? Diese Fragen klärt das Projektteam um Bernt Junker mit der Berufsgenossenschaft, dem Fahrpersonal, Werkstattmitarbeitenden und der Behindertengemeinschaft: „Es geht jetzt um das Zusammenspiel aus Technik, Bedienbarkeit, Sicherheit und Design.“

Aufsichtsrat mit Weiterentwicklung zufrieden

Die Aufsichtsratsvorsitzende von SWB Bus und Bahn, Oberbürgermeisterin Katja Dörner, freut sich, dass es voran geht. „Der ÖPNV ist dann attraktiv, wenn ein lückenloses Angebot gemacht wird. Mit mehr Fahrzeugen kann SWB Bus und Bahn den Takt erhöhen und für noch mehr Verlässlichkeit sorgen. Unser Ziel ist ein moderner und passgenauer Service für die Bonnerinnen und Bonner, um den ÖPNV noch attraktiver zu machen“, so Katja Dörner.

Die ersten beiden Fahrzeuge sollen bis zum Sommer 2026 geliefert werden. Daran schließen sich Tests sowie die Genehmigung der Technischen Aufsichtsbehörde (TAB) und der Landeseisenbahnverwaltung (LEV) für die Inbetriebnahme an. Das könnte im Frühjahr 2027 erfolgen. Danach sollen die weiteren Fahrzeuge im Zwei-Wochen-Rhythmus in Bonn auf die Schiene gesetzt werden.

Noch vor den neuen Stadtbahnen werden die ersten von insgesamt 28 neuen Straßenbahnen Schritt für Schritt in Betrieb genommen. Die Bonner Bahnflotte wächst damit in den kommenden Jahren von aktuell 100 auf 126 Bahnen an.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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