Stets gegen den Strom
Bröckemännchen an Museumsleiterin Andrea Niehaus übergeben
Bonn - (we). Für ihr beharrliches Schwimmen gegen den Strom hat Andrea
Niehaus das Bröckemännchen des Bonner Medien Clubs erhalten. Die
alljährlich vergebene Auszeichnung ist für solche Persönlichkeiten
gedacht, die trotz aller Steine in ihrem Weg mutig und aufrecht
bleiben.
Die Chefin des Deutschen Museums Bonn: „Ich nehme den Preis für
mein ganzes Team. Wir wollen damit weiter Öffentlichkeit herstellen
für die prekäre Lage des Deutschen Museums in Bonn."
„Wir haben einen Jahresetat von 1,2 Millionen Euro. Die Stadt zahlt
nicht mehr wie bisher ihren Zuschuss von 830.000 Euro pro Jahr.
Demzufolge müssten wir zu Osten 2017 schließen. Für den 1.2. hat
der OB zu einem „Runden Tisch" eingeladen. Der Rhein-Sieg-Kreis, die
übrigen benachbarten Kreise und der Förderverein tragen zudem eine
erhebliche Summe. Ich hoffe, künftig mit der Hälfte des benötigten
Budgets an Zuschüssen nachhaltig planen zu können. Den Rest wollen
wir durch Einwerben von Drittmitteln über Projekte einwerben."
„Wir benötigen einen Raum, in dem man argumentieren kann,
wissenschaftlich aufklären. Angesichts der vielen fake-news
(Falschmeldungen in den sozialen Medien) heutzutage ist das ein
zwingendes Gebot", betont Ranga Yogeshwar, der Schirmherr des
Deutschen Museums Bonn, die Bedeutung und die Notwendigkeit des
Fortbestands des Deutschen Museums Bonn. Er war als Laudator gekommen
und lobte Andrea Niehaus‘ Haus als „Perle der Wissenschaft". Bonn
habe wohl die Sonntagsreden in der Vergangenheit vergessen, als das
Deutsche Museum Bonn als Zentrum des Wissenschaftsstandorts Bonn hoch
gelobt worden sei.
Das Museum ist kein passiver musealer Betrieb. Im Gegenteil hat es mit
100.000 Besuchern pro Jahr eine Menge Zuspruch. Und das mit aktiv
geprägten Mitmachaktionen für junge Leute. Die werden spielerisch an
naturwissenschaftliche Themen, den sogenannten MINT-Bereich,
herangeführt. MINT steht für Mathe, Informatik, Naturwissenschaften
und Technik.
Mehr als 300 Gäste in den Räumen der Deutschen Welle spendeten
Andrea Niehaus und ihrem Anliegen herzlichen Beifall. Ihre Meinung war
einhellig: Mit Frau Niehaus hatte eine besonders würdige Vertreterin
das Bröckemännche aus den Händen von Andreas Archut, dem
Vorsitzenden des Bonner Medien Clubs, erhalten.
Das Bröckemännche übrigens steht als Symbol für den erfolgreichen
Kampf gegen Widrigkeiten: Als die erste Bonner Rheinbrücke, die
Verbindung zwischen Beuel und Bonn, gebaut wurde, verweigerten die
Beueler die Zahlung ihres Anteils an den Baukosten. Daraufhin hängte
man ein Bröckemännche als Steinskulptur mit nacktem Hintern ans
Ufer, das den Beuelern eben diesen entblößten Po entgegenstreckte.
Na siehste, es geht doch, auch wenn du das zu verhindern suchst,
sollte das sagen.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.