Empfang für das internationale Narrenvolk
Bühne frei für UNiversa Raissa I.
Bonn - (we) Rund 200 „Expatriates“ (internationale Gäste, die meist
nur vorübergehend in Bonn arbeiten) waren bei Bonns
Oberbürgermeister Ashok Sridharan zu Gast. Sie feierten Karneval,
kürten ihre Tollität, UNiversa Raissa I. und versuchten erfolgreich,
den deutschen Karneval zu verstehen.
Und sie feierten kräftig mit, die „Heimatlosen“, die meist bei
den Vereinten Nationen (UN), aber auch bei
Nichtregierungsorganisationen (NGOs), den nationenübergreifenden
Unternehmen oder anderen internationalen Organisationen arbeiten. Für
eine angemessene Übersetzung der unverzichtbaren Karnevalsvokabeln
wie „Fastelovend“, „Strüßcher“ oder „Alaaf“ sorgten OB
Ashok Sridharan und die Organisatorin des närrischen Spektakels,
Susanne Nolden vom internationalen Büro der Stadtverwaltung.
Und dann kam sie: Raissa I., geboren in Kamerun. Wie sie dem
SCHAUFENSTER erzählte, ist sie seit 4 Jahren in Bonn. Sie hat hier
den gemeinsamen Geologie-Masterstudiengang von UN und Uni Bonn belegt.
Und ist jetzt, kurz vor der Proklamation, „extrem nervös“.
„I like it“, meint sie, als wir auf den Karneval zu sprechen
kommen. Und wie! Sie war ganz aus dem Häuschen, als ihr die Insignien
der närrischen Macht, eine Schärpe und die Regentinnenkappe,
verliehen wurden. Spätestens ab diesem Moment wurde der Gobelinsaal
des Alten Rathauses zum Tollhaus.
Menschen, die vorher lediglich eine nebulöse Vorstellung davon gehabt
hatten, was es heißt, in Bonn Karneval zu feiern, mutierten zu echten
Karnevalsjecken. Und so wurde aus der Proklamation eine rauschende
Ballnacht.
Damit bewahrheitete sich das diesjährige Motto des UN-Karnevals, das
niemanden allein zurücklassen will: „Leave no one behind“.
„Karneval entspricht den Zielen der UN, der Nachhaltigkeit, der
Toleranz, der Offenheit“ hatte zuvor die „Obermöhn“ der
UN-Funken, Heidi Nabel-Meyer, gesagt. Dem schloss sich Raissa I.
vorbehaltslos und begeistert an. „Friede, Gerechtigkeit und starke
Institutionen“ wird demnach folgerichtig auch das Motto der
UN-Funken sein, wenn sie beim Bonner Rosenmontagszug mitgehen. Alle
anderen Tollitäten Bonns gaben sich die Ehre bei den
„Expatriates“. Und deshalb konnten im Laufe des Abends nach
einiger Übung alle völlig akzentfrei rufen: „Expats Alaaf“...
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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