"Ich bin beeindruckt"
Bundespräsident zu Gast bei der Bonner SC
Bonn - Der Besuch des Bundespräsidenten Frank Walter Steinmeier beim
Fußballclub Bonner SC (BSC) geriet zum Familientreffen. Sowohl bei
der entspannten Gesprächsrunde mit Vereinsangehörigen als auch
anschließend auf dem Fußballplatz beim Gespräch mit den Kids des
Vereins und deren Eltern mit zahllosen Selfies kam nie das Gefühl von
Fremdheit auf. Frank Walter Steinmeier vermittelte das Gefühl von
Nähe.
Es fiel den Gesprächspartnern deshalb auch nicht schwer, frei von der
Leber weg zu erzählen, wie sie ihren Verein erleben. Der
Bundespräsident interessierte sich vor allem für die
Integrationsarbeit des BSC. Und der hat in diese Hinsicht einiges zu
bieten. Die Vereinsmitglieder mit Migrationshintergrund erzählten aus
ihren Erfahrungen. Nie, so sagten sie übereinstimmend, sei bei ihnen
das Gefühl aufgekommen, nicht dazuzugehören. Verein und Mitspieler
hätten sie von Vornherein als Vereinskameraden behandelt. Sie
erzählten von den Integrationsturnieren, in denen der Sport seine
zusammenführende Wirkung schnell entfaltet hat.
„Es gibt in der Republik 90.000 Sportvereine“, so der
Bundespräsident. Mehr als ein Drittel von ihnen leistet
Integrationsarbeit.“ Dem Sport komme ohnehin eine entscheidende
Wirkung bei der Lösung aktueller Probleme wie der
Fremdenfeindlichkeit zu. Man wachse zusammen, wenn man über den Sport
lerne, gemeinsam zu verlieren und gemeinsam zu gewinnen. Der BSC sei
ein leuchtendes Beispiel dafür, wie Integrationsarbeit im Verein
gelingen könne.
Nachdem Frank Walter Steinmeier auf dem Fußballplatz den U 12-Kids
beim Training zugeschaut hatte und auch selbst mal vor den Ball
getreten hatte, äußerte er seinen Gesamteindruck des Aufenthalts im
Rheinland: „Es hat mich fasziniert, wie selbstverständlich die
Jugend mit dem Thema „Fremdenfeindlichkeit und Flüchtlinge umgeht.
Angesichts der Ereignisse von Chemnitz werden wir auf die Jugend
setzen müssen, um die Probleme zu lösen. Ich bin tief
beeindruckt.“
Ein optimistisch gestimmter Steinmeier nimmt von seinem Besuch mit,
dass die Jugend viele Probleme der Älteren gar nicht beachtet, kein
Problem mit der Integration von Menschen, die anders aussehen oder
anders reden, hat. Das sind einfach Spielkameraden. „Wenn einer
einen Pass spielt, dann kommt es darauf an, ob der Pass gut oder
schlecht ist. Wie der aussieht, der den Pass spielt, ist mir egal“,
sagte ein Mitglied der Mannschaft. „Das ist eben einfach ein
Pass.“ In den Sportvereinen herrscht eine Demokratie der Herzen.
- Harald Weller
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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