Umweltkeim: Ursache gefunden
Chlorung des Trinkwassers geht weiter

Region - Die Expertenkommission Trinkwasser geht davon aus, dass der Umweltkeim
Lel-liottia amnigena aus der Wahnbachtalsperre über die
Trinkwasseraufbereitungsanlage Siegelsknippen in das Versorgungsnetz
des Rhein-Sieg-Kreises, der Bundesstadt Bonn, der Gemeinde Grafschaft
und der Stadt Remagen gelangt ist.

Die Expertenkommission traf sich nun zum vierten Mal, um die Situation
zum Umweltkeim im Trinkwasserversorgungsnetz zu erörtern und das
weitere Vorgehen abzustimmen. Im Rahmen der vorgezogenen jährlichen
Reinigungsarbeiten wurde der Keim auch im Sediment eines
Hochbehälters des WTV sowie weiterer Hochbehälter gefunden. Auch in
manchen örtlichen Versorgungsbereichen konnte er nachgewiesen werden.
"Wichtig ist hier zu beachten, dass die Bakterien immer nur kurzzeitig
und vereinzelt nachgewiesen wurden", erläutert der
Gesundheitsamtsleiter des Rhein-Sieg-Kreises Dr. Rainer Meilicke.

Wie bereits berichtet, wird seit dem 18. Oktober 2016 die Dosierung
von Chlordioxid im Trinkwasser des WTV um zehn Prozent erhöht. "Dies
geschieht einzig aus Gründen des vorbeugenden Gesundheitsschutzes,
der Einhaltung der Vorgaben der Trinkwasserverordnung und mit dem
Ziel, den Sicherheitsstandard während der durchzuführenden
Reinigungsmaßnahmen zu erhöhen", so Dr. Meilicke weiter. Der
erhöhte Chlorgehalt ist nicht gesundheitsschädlich, die
Desinfektionsmaßnahmen entsprechen den Vorgaben der
Trinkwasserverordnung. Es kann vereinzelt die Möglichkeit bestehen,
dass das Chlordioxid gerochen oder geschmacklich wahrgenommen wird.

Die beschlossenen und nach und nach durchgeführten
Reinigungsmaßnahmen der Versorgungsnetze und der Hochbehälter des
WTV sowie der örtlichen Wasserversorgungsunternehmen werden nun
beschleunigt durchgeführt. Trotz allem können diese Arbeiten mehrere
Monate in Anspruch nehmen. Auch werden weiterhin intensivierte Proben
aus den Trinkwassernetzen gezogen. In Abhängigkeit dieser Ergebnisse
und des Fortschreitens der Reinigungsarbeiten wird über eine
Verringerung der Chlordioxidbeigabe entschieden.

Die Expertenkommission Trinkwasser setzt sich aus Vertreterinnen und
Vertretern der Gesundheitsämter der Stadt Bonn, des
Rhein-Sieg-Kreises und des Kreises Ahrweiler, des Institutes für
Hygiene und öffentliche Gesundheit der Universität Bonn, des
Wahnbachtalsperrenverbandes (WTV) und der übrigen betroffenen
Trinkwasserversorgungsunternehmen zusammen.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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