MINT-Show
Das ist kein Wunder – bloß Physik

Foto: Harald Weller
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Bonn - Wissenschaft die Spaß macht gab es am Wochenende im Deutschen
Museum Bonn zu erleben. 53 Gruppen junger Wissenschaftler
präsentierten hier Spannendes, Skurilles und einfach nur
Verblüffendes - immer jedoch mit einem wissenschaftlichen
Hintergrund.

„Die MINT-Fächer, die Naturwissenshaften, an die Öffentlichkeit
heranführen. Die Studenten selbst machen und Erfahrungen sammeln
lassen. Und die Kids aus der Schule begeistern für das, was wir tun."
Diese Ziele verfolgt Prof. Herbert Dreiner von der Uni Bonn mit der
Physik-Show. Die zeigen er und seine Studenten gemeinsam mit
internationalen MINT-Cracks in den Räumen des Deutschen Museums Bonn.

Julia Hampel hat Astro-Physik in Bonn studiert. Ist quasi auf dem
Sprung nach Australien. Den Doktor machen. Und dann? „Dann will ich
am liebsten in der Forschung bleiben. Etwa an der Uni. Oder zur DLR."
Und jetzt organisiert sie ihre internationalen Kollegen und
Kolleginnen, die sich alle auf die Fahne geschrieben haben:
EuroScienceFun. Das heißt soviel, wie das Wissenschaft Spaß machen
soll.

Eine Woche lang haben sie in der Uni über Kommunikationskonzepte
europa- und weltweit diskutiert. Sie alle glauben, dass die
Wissenschaft ein Kommunikationsproblem hat. Weil sie zuweilen
unverständlich erscheint. Jetzt aber wollen sie zeigen, was sie drauf
haben: Da gibt es Staunenswertes aus den Bereichen Physik, Chemie,
Biologie und Mathe. Sowie Psychologie.

53 Teilnehmergruppen waren da. Sie hatten Verblüffendes im Gepäck:
Etwa das Rad, das man nicht in der Waage halten kann. Weil es Kräfte
beinhaltet, die es nach außen drängen. Oder die Halbkugeln, die sich
nicht auseinander ziehen lassen. Warum? Weil der Unterdruck sie
zusammen hält. Oder das Fahrrad, das erschütterungsfrei geradeaus
fährt. Und den Fahrer nicht abwirft. Obwohl ... Warum? Ja, warum
eigentlich?

An einer anderen Ecke raucht‘s. Eine knüppelharte Banane? Ach so,
Stickstoff. Anderswo ziehen einige Leute an einem Strang. Aber an
unterschiedlichen Enden. Das, was sie halten, bekommen sie aber nicht
auseinander. Und da, was ist das? Frankenstein? Nein, das ist eine
Wärmebildkamera. Durch sie hindurchschauend, kann man mitten durch
einen Luftballon sehen. Und sieht den Menschen, der dahinter steht.
Zauberei? Nee, Wärmebild. Da steht Andrea Niehaus, die Chefin des
Deutschen Museums Bonn und lacht sich kaputt. Was ist das? Ein
Doktorand zeigt, wie man mit Strom Töne erzeugt. „Einschalten, die
Heizspirale in der Glasröhre aufheizen, und schon geht‘s los."
Obwohl sie viel Spaß hat, schafft Andrea Niehaus es nicht, ihren
Wunsch zu erfüllen und Beethovens Neunte via Glasröhre zu
intonieren... Prof. Dreiner dreht währenddessen an einem Rad und
erzeugt damit Blitze. Ein Wunder. „Nee, eine Influenzmaschine",
lacht er.

„Ich finde das klasse hier", meint Andrea Niehaus. „Die
Begeisterung bei unseren Besuchern. Aber auch bei den Studierenden,
die nun wirklich aus aller Herren Länder kommen." Finnland, die
Schweiz, die USA haben wir gesehen. Und so weiter. Alle sind sich
einig in dem Bestreben, Naturwissenschaften zu erklären. Und
jedermann verständlich zu machen. Seit 15 Jahren gibt es die Shows.
Sie reisen europaweit umher.

Naturwissenschaft in Bonn. Spiel und Spaß für alle Beteiligten.
Begeistert waren durchweg alle Besucher, ob alt oder jung. So mancher
Gast hat sicher ein neues Hobby gefunden. Vielleicht, um endlich zu
erklären, warum die kiloschwere Kugel auf der schiefen Ebene mit
einem ziemlichen Gefälle wie angenagelt oben stehen bleibt und nicht
der Schwerkraft folgend einfach runterrollt. Wir lernen: So einfach
ist‘s nun auch wieder nicht.

- Harald Weller

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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