Arithmeum-Ausstellung
Das Schöne im Kleinsten
Bonn - (we) „Ich will mal sehen, was es Neues gibt. Die Ausstellung
hatte ich bisher noch nicht gesehen. Das will ich heute nachholen.“
Andreas Pinkwart, NRW-Minister für Wirtschaft, Innovation,
Digitalisierung und Energie zieht den Chip aus der Tasche, den ihm
zuvor Prof. Bernhard Korte überreicht hat.
Prof. Korte leitet das Institut für diskrete Mathematik der Uni Bonn.
Was das Institut macht, erklärt er selbst: „Ein Computer folgt
einem Algorithmus, einem auf Logik beruhenden Rechenweg auf einem
Chip, der ihm sagt, was er wie rechnen soll. Und wir hier in Bonn sind
führend darin, einen solchen Chip zu layouten. Wir sagen, wie er
aufgebaut und gebaut werden muss, um dann in den leistungsfähigsten
Rechnern der Welt eingesetzt zu werden.“
Das Institut hat eine Kooperation mit IBM und sagt den
Chipproduzenten, wie ein Chip, das Herzstück eines jeden Computers,
aufgebaut sein muss, um die angestrebte Leistungsfähigkeit zu
erreichen. Auf solch einem Winzling sind Milliarden von Schaltern,
Transistoren, verbaut, die miteinander verdrahtet funktionieren.
Aus der Mathematik ergibt sich die Funktion. Diese Computer-Mathematik
heißt diskret, weil sie sich mit endlichen Zahlenkolonnen
beschäftigt. Die ganze Arbeit des Chips ist also anwenderorientiert.
Klar, man will mit einem Rechner ein bestimmtes Ziel erreichen.
Stephan Held, Professor der Uni Bonn, erklärt: „Die Computer
funktionieren heute noch alle binär, digital. Das heißt nach dem
Prinzip Strom oder kein Strom, an oder aus. Man kann auf diesem Weg
zum Beispiel im Logistik-Bereich Routen optimieren, man kann
Ladezustände von Logistikfahrzeugen zeigen, man kann Routenpläne
entwickeln. All das sind Anwendungsmöglichkeiten für Algorithmen.
Und für Chips, die diesen Algorithmen folgen.
Künftige Generationen von Rechnen arbeiten mit Quanten, mit ganzen
Datenpaketen. Die sind dann in der Lage, sehr viele Rechen-Operationen
parallel auszuführen. Eine Technik, die höchst komplex ist und der
die Zukunft gehört.“
Die Ausstellung der Schätze des Arithmeums heißt „Mathematik und
Ästhetik des Chipdesigns“ und zeigt wie Chips für bestimmte Zwecke
designt werden. Hier kann man historische Rechenmaschinen bestaunen,
Chips in allen Ausprägungen sehen, die Layouts von Chips in Farbfotos
bewundern und sich so eine Vorstellung davon machen, wie ein Rechner
funktioniert.
Ob das alles künstlich ist, also hier die berühmte künstliche
Intelligenz gezeigt wird, sei dahin gestellt. Zunächst mal ist die
entwickelte Ästhetik von Menschen geschaffen, die rechnen können und
die wissen, wie man eine Rechenleistung in einem Chip verbaut. Die Uni
Bonn kann das weltweit mit am besten, wie die beteiligten dem Minister
Andreas Pinkwart eindrucksvoll an etlichen Beispielen zeigten.
Infos kompakt
- „Arithmeum“ ist eine Zusammenfügung der Wörter
- Arithmeum,Lennéstraße 2, 53113
- Sonderausstellung: Mathematik und Ästhetik des
- bis 31.10.2020, Öffnungszeiten: täglich 11 bis 18
‚Arithmetik‘ und ‚Museum‘. Das ist also ein Ort, an dem man
die Entwicklung von Rechenleistung nachvollziehen
kann.[/*]
Bonn[/*]
Chipdesigns[/*]
Uhr, montags geschlossen[/*]
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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