Bonner Stummfilmtage
Das Sommerkino steht in den Startlöchern
Bonn - (we) Zum 33. Mal kommen vom 10. bis zum 20. August die Stummfilmtage
in den Arkadenhof der Uni. 1726 Plätze für Cineasten und solche, die
es werden wollen, stehen täglich bereit, um die stummen Kinostars zu
erleben. „Wir haben wie stets kein festes Motto, sondern zeigen die
ganze Vielfalt des Stummfilms“, sagt Kurator Stefan Drößler. Im
bewährten Gespann mit der Festivalleiterin Sigrid Limprecht können
sich die Besucher auf Pola Negri, Buster Keaton oder Charlie Chaplin
sowie Douglas Fairbanks freuen. Neben solchen allseits bekannten
Größen des Stummfilms – Pola Negri als Femme fatale zu bestaunen
ist schon ein Genuss für sich – sind weniger bekannte Filmemacher
präsent.
Der „Untergang des Hauses Usher“ ist einer der großen Klassiker
des Stummfilms. Hier wird alles gezeigt, was das Medium Film konnte
und immer noch kann. Unheimliches, Mystisches, Ungewisses,
Angstverbreitendes, das gibt es hier in Perfektion. Sogar Anrüchiges
ist dabei beim diesjährigen Festival: Für die damaliger Zeit
selbstredend. „Die kleine Veronika“ kann man sich eigentlich nicht
entgehen lassen.
Der Anfangsfilm am 10. August um 21 Uhr ist „Vergnügte Stunden“
mit Charlie Chaplin. Neben 25 Filmen im Arkadenhof – dabei die erste
Adaption von Frankenstein – gibt es zwei Veranstaltungen im
LVR-Museum, wovon sich eine mit Kafka beschäftigt. Gezeigt werden
Ausschnitte von Filmen, die Kafka gesehen hat. Was er davon wie in
seinen Werken verarbeitet hat, hat Hanns Zischler analysiert.
Gemeinsam mit Stefan Drößler stellt er die Ergebnisse seiner
Recherche vor im LVR-Museum am 20. August um 15 Uhr. Auch ein Thriller
ist im Programm und ein Film namens „Beethoven“. Der beschäftigt
sich allerdings im Wesentlichen mit den Wiener Jahren des Bonner
Komponisten. Er wurde zum 100. Todestag Beethovens gedreht und zeigt
Fritz Kortner als Beethoven. Der Programmflyer und das Programmheft
erscheinen demnächst. Das Gesamtprogramm ist im Netz unter
www.internationale-stummfilmtage.de
nachzulesen. Das Festival wird von der Stadt Bonn mit 50.000 Euro
unterstützt. Land und Bund steuern gute 30.000 Euro zum Budget bei.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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