Hilfsprojekt für Jugendliche
Der Jump ins richtige Leben
Jump ist ein Hilfsprojekt für Jugendliche. Die haben auch nach ihrer
Schulzeit Bedarf für sozialpädagogische Betreuung. Da hilft seit
Jahren die Jugendwerkstatt des Caritas, die 67 Prozent ihrer
Teilnehmer in einen Beruf oder eine Ausbildung vermittelt. Nach einem
Jahr ist diese Hilfestellung allerdings vorbei. Und hier greift Jump.
von Harald WellerBonn. Die Jugendwerkstatt ist im
Robert-Wetzlar-Kolleg beheimatet. Überall da, wo die Schule nicht
mehr helfen kann, wenn es darum geht, etwa einen Hauptschulabschluss
zu erhalten, weil es an Zusatzqualifikationen fehlt, hilft die
Jugendwerkstatt. Das neue Projekt Jump ergänzt dieses Angebot um eine
Anschlusszeit, wenn das Jahr in der Jugendwerkstatt vorbei ist.
Es gilt, sozialpädagogische Hilfe zu leisten, Bewerbungstrainings
durchzuführen, Praktika zu vermitteln oder sich um Ausbildungsplätze
zu kümmern. „Das ist dann wie eine Familie, die Sozialpädagogen
helfen auch bei persönlichen Problemen“, so die Absolventen der
Jugendwerkstatt.
Pia Müller, Ausbildungsleiterin von Eaton Industries, nimmt einige
Neu-Jumper unter ihre Fittiche und bringt sie mit der Realität des
Berufsalltags zusammen. Eaton bildet in zahlreichen Ausbildungsberufen
aus. Vielleicht ergibt sich durch den Einblick in die berufliche
Praxis die Gelegenheit, dort einen Ausbildungsplatz anzustreben. Wie
Eaton sind schon einige weitere Firmen und Organisationen gefunden,
die den Jugendlichen helfen wollen.
Die Anschubfinanzierung des Projekts leistet die Caritas-Stiftung.
Alt-Bundesarbeitsminister Norbert Blüm übernimmt die
Schirmherrschaft. Dass die Jugendwerkstatt wirksame Hilfestellung
gibt, bezeugen die bisherigen Absolventen. Omar zum Beispiel ist seit
vier Jahren in Deutschland. Er stammt aus Syrien und macht jetzt eine
Ausbildung auf der Godesburg als Restaurantfachkraft. „Ich war immer
wieder verzweifelt, habe nicht an mich geglaubt und war der Meinung,
es nie zu schaffen. Die Jugendwerkstatt hat mich immer wieder
ermutigt. Und heute: Meine Verwandten glauben es eigentlich immer noch
nicht. Aber: Ich habe einen Ausbildungsplatz.“
Aicha geht zur Abendrealschule. Sie ist in der Friseursparte der
Jugendwerkstatt tätig. Die habe ihr Selbstvertrauen gegeben, so dass
sie nach dem Abschluss der Klasse 10 im Gesundheits- und Pflegebereich
Fuß fassen will. Antonia aus Kroatien ist ebenfalls in der
Friseursparte der Jugendwerkstatt. „Ich brauche diese Ausbildung
für den Beruf als Maskenbildnerin, den ich danach anstrebe,“ sagt
sie.
Die positiven Erfahrungen mit der Jugendwerkstatt werden erfolgreich
weitergeführt mit dem neuen Projekt „Jump“, das als Ergänzung
der Arbeit der Jugendwerkstatt sehr willkommen ist.
Thomas Restovic, Anleiter Gastronomie und Küche bei der
Jugendwerkstatt, kredenzte zur Startveranstaltung für Jump eine
Auswahl exquisiter Speisen, die „seine“ jungen Leute von der
Jugendwerkstatt angerichtet hatten. Das war ein gelungener Start.
Foto: we
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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