Spielmobilkarawane in Bonn

Der Mensch lernt im Spiel am besten

Bonn - Wer aufmerksam zusah, wusste gleich Bescheid. Schon Schiller hat
erkannt, dass im Spiel die Wurzeln des menschlichen Seins liegen. Der
„homo ludens“, der spielende Mensch, war in all seinen
Ausprägungen zu beobachten beim Stopp der NRW-Spielmobilkarawane auf
dem Bottlerplatz.

Jede Menge Kinder drängten sich um die sechs Spielmobile. Aus
Bottrop, Marl, Essen, Hilden, Solingen und Bonn hatten die Mitarbeiter
der jeweiligen Jugendämter alles aufgefahren, was sie üblicherweise
mobil ans Kind bringen: „Wir sind immer unterwegs“, so Alexander
aus Bonn. „Das ganze Jahr über fahren wir in Stadtteile, in denen
es wenig Spielangebote gibt.“ Die Bonner hatten eine ganze
Minigolfanlage aufgebaut. Ihr Bus, das Bonner Spielemobil, „hat eine
Küche, eine Heizung und jede Menge Spiele an Bord“, lacht Alex.
Einen Stellplatz weiter parkt der grasgrüne Spielebus aus Bottrop.
„Hier ist der Kreativität Tür und Tor geöffnet“, meint Nadine.
Lustige Sommer- und Regenhüte kann man hier basteln. Ein paar Meter
weiter steht die Attraktion für Technik-Freaks: „Das ist eine
Apfelschälmaschine“, freut sich Eva. „Bei der letzten
Veranstaltung haben wir Hunderte von Äpfeln geschält. Und die Kids
essen diese gesunde Vitaminquelle dann.“ Um die Ecke: Der Bus aus
Hilden. Die Jungs haben eine Röllchenbahn mitgebracht. „Da setzt du
das Kind in eine Kiste und lässt es runterrollen.“ Das geht aber
ganz schön ab. Für ruhigere Gemüter haben sie einen Kicker
mitgebracht. „Wir erleben überall, wo wir auch hinkommen,
leuchtende Kinderaugen und begeisterte Erwachsene“, erzählen Eva,
Alex, Nadine und die anderen.

Spiel und Sport sind bestens geeignet, Fertigkeiten zu entwickeln und
dabei Spaß zu haben. Wer wollte das bezweifeln angesichts der Kids,
die mit schreckgeweiterten Augen die Röllchenbahn hinunterflitzen
oder den nächsten Ligapokal am Kicker ausspielen? An dem
Spielenachmittag auf dem Bottlerplatz war immer was los. Bei
strahlendem Wetter übrigens. Als hätte der liebe Gott auch seine
Freude am Spielen.

- Harald Weller